REGION AM SEE. Schnee und Kälte verursachen höhere Heizkosten – stimmt nicht zwingend, wie der Betrieb des Gemüseproduzenten Filipp Fässler zeigt. Dank isolierender Schneeschicht auf den Folienhäusern konnte er den Heizölverbrauch markant senken.
Vor vier bis fünf Jahren bewegte sich der Heizölverbrauch beim Goldacher Gemüseproduzenten Filipp Fässler noch bei 80 000 bis 120 000 Liter pro Jahr – rund 45 000 Liter davon wurden für die Dampfsterilisation von Böden im Sommer benötigt. Mittlerweile, seit Inkrafttreten der CO2-Verordnung vom Juli 2007, konnte er den Heizölverbrauch durch verschiedene Massnahmen jährlich um 40 000 Liter reduzieren. Dieses Jahr wird die CO2-Bilanz seines Betriebes noch viel besser ausfallen, hat er doch im Januar und Februar, trotz zeitweiser sibirischer Kälte und anhaltendem Schneefall, nur knapp 200 Liter Heizöl verbraucht.
Die ergiebigen Schneefälle haben sich laut Fässler aber nicht etwa negativ auf die Produktion ausgewirkt, sondern sind gar eine der Ursachen für den markant tieferen Energieverbrauch. Einerseits habe sich der auf den Folientunnels liegende Schnee isolierend ausgewirkt, andererseits würden sämtliche Kulturen in den Gewächshäusern seit drei Jahren konsequent mit doppeltem Vlies abgedeckt. Der «kombinierte Kälteschutz» ist beeindruckend: Während der Kälteperiode im Februar hat Fässler draussen eine Temperatur von –18,5 Grad, im Folientunnel –5,5 Grad gemessen; unter dem Vlies lag die Temperatur knapp unter null. Und dies, ohne die Heizung in Betrieb nehmen zu müssen.
Grundsätzlich, so der heimische Gemüseproduzent, werden Kulturen in seinem Betrieb später gepflanzt und in den Häusern auch kälter gehalten, was sich ebenfalls mit einem tieferen Heizölverbrauch niederschlage.
Während der gefrorene Boden bei Berufskollegen in der Seeregion die Arbeit im Freiland noch nicht zulässt, konnte Fässler in Tübach, nähe Waldeggkreisel, bereits 45 000 Salate in den Boden bringen. Für die Jahreszeit normal, für seine Verhältnisse allerdings schon beinahe spät, hat er dasselbe doch 2002 bereits am 4. Februar getan. «Nicht, ohne dabei ein bisschen Blut zu schwitzen», wie er heute mit einem Lächeln zugibt. Gelohnt hat sich die Rückkehr zur alten Technik der Niedertunnels. Der darin gut über den Winter gebrachte Lauch kann nun geerntet werden.