Vereine wollen «runden Tisch»

Vor vier Jahren wurde der Bau einer Sportanlage in Waldkirch knapp abgelehnt. Doch das Projekt soll neu aufgegleist werden, finden die örtlichen Sportvereine. Sie suchen nun das Gespräch mit dem Gemeinderat.

Fritz Heinze
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Die Sportvereine hoffen auf die Sportstätte, auch wenn diese nicht auf dem Gelände an der St. Pelagibergstrasse realisiert wird. (Archivbild: Urs Bucher)

Die Sportvereine hoffen auf die Sportstätte, auch wenn diese nicht auf dem Gelände an der St. Pelagibergstrasse realisiert wird. (Archivbild: Urs Bucher)

WALDKIRCH. Dass sich in Waldkirch in den kommenden Wochen etwas bewegen wird, belegen die Aussagen der Präsidenten der örtlichen Sportvereine sowie der Ortsparteien. Die Standortfrage dürfte in den Hintergrund gerückt sein, ist doch das von der Gemeinde gekaufte Land an der St. Pelagibergstrasse nicht jedermanns erste Wahl.

Inzwischen sind vier Jahre vergangen, das Platzangebot ist noch immer prekär, und die Vereine suchen nach Lösungen. Das damals abgelehnte Projekt kann aber einer Aktualisierung nicht entgehen. Im Vordergrund steht jetzt das Gespräch, ein «runder Tisch» ist gefragt. Die Kommunikation der Gemeindeleitung über die Medien hat nicht überall Anklang gefunden. Umso mehr, als die Vereine bis jetzt nicht offiziell über diesen Schritt benachrichtigt wurden.

Gespräche «dringend»

Nicht jeder Sportverein aber ist auf eine Sportstätte angewiesen. Der Seilziehclub beispielsweise benötigt für seine Trainings keine zusätzliche Infrastruktur. Ganz im Gegensatz zum FC Oranje Waldkirch-Bernhardzell, dem Unihockeyclub und dem Turnverein. Diese erachten Gespräche mit dem Gemeinderat und den Parteien als «dringend». «Wir sind mit der Belegung der Sportanlagen am Anschlag», bestätigt FC-Präsident Andy Sager und weist darauf hin, dass sie im Verein aufpassen müssten, dass die Junioren nicht zum FC Niederwil oder FC Gossau abwanderten. Ähnliches ist von Peter Sutter, Präsident vom TSV Waldkirch am Tannenberg, zu hören: «Bei schlechtem Wetter geht der Platz kaputt, weil er überlastet ist.» Bei einem «runden Tisch» wäre der Turnverein auch dabei. Beim Unihockeyclub Waldkirch-St. Gallen werde die Sportstätte in der nächsten Vorstandssitzung ein Thema sein, wie Präsident Markus Bürki sagt. Er möchte die Gemeindebehörde auch daran erinnern, dass sie betreffend Jugendförderung ihre Pflichten wahrnehmen müsse.

Konsens finden

Zurückhaltung üben die Ortsparteien. Die FDP, damals eine vehemente Verfechterin einer neuen Sportanlage, will sich heute für eine solche einsetzen. «Zu jenem Zeitpunkt hat einfach der Konsens zwischen den einzelnen Sportvereinen gefehlt», meint Präsident Konrad Mändli. Jetzt müssten sich die Vereine zuerst einmal finden.

Ohne jegliche Euphorie äusserte sich Ruedi Eilinger, Präsident der SVP Waldkirch-Bernhardzell, zum Thema. Er meint, dass «die Angelegenheit» zurzeit noch keine hohen Wellen werfe. Sollten sich die Sportvereine jedoch zusammenfinden und entsprechende Begründungen auf den Tisch legen, sei auch die SVP zu Gesprächen bereit, sagt Eilinger. Dennoch: Die finanzielle Situation des Kantons werde die einzelnen Gemeinden stark belasten.

Finanzielle Bedenken

Konkrete Aussagen macht auch Vreni Breitenmoser von der CVP Waldkirch-Bernhardzell. «Wir sind offen für einen <runden Tisch>», sagt sie und betont, dass bei überzeugenden Argumenten von Seiten der Sportvereine die CVP eine initiative Rolle übernehmen könnte. Doch auch Vreni Breitenmoser findet, dass aus finanzpolitischen Überlegungen das Sportstätte-Projekt zurzeit abzulehnen sei. Die Sportvereine seien nun gefordert, schlagkräftige Argumente auf den Tisch zu legen.