Verdichten und Zentren stärken

Was hat der Richtplan mit St. Fiden und Neudorf vor? Beide Quartiere werden als planerische Intensivgebiete gehandelt. Im Fokus stehen das Bahnareal St. Fiden, Verdichtungen im Neudorf und die Siedlungserweiterung in der Remishueb.

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Entwicklungsgebiet Bahnhof St. Fiden: Einkaufen und Freizeit werden zulegen.

Entwicklungsgebiet Bahnhof St. Fiden: Einkaufen und Freizeit werden zulegen.

Dem Gebiet rund um den Bahnhof St. Fiden wird schon lange ein «erhebliches innerstädtisches Entwicklungspotenzial» zugeschrieben. Nach Auffassung der Planer eignet sich der Standort «sowohl für private als auch öffentliche Nutzungen mit urbanem Charakter und hoher Dichte». Der Sanierungsaufwand zur Beseitigung der Altlasten auf dem Bahnareal wird allerdings als genauso «erheblich» angesehen.

Das Gebiet umfasst 27 000 m2 und liegt in der viergeschossigen Wohn-/Gewerbezone. Die «publikumsaktive» Fläche wird auf 15 000 m2 geschätzt. Zumal als G-Standort erfasst, können weitere Einkaufs- und Freizeiteinrichtungen erstellt werden. Der Stadt schwebt bei gleichzeitigem Ausbau des öV-Knotens St. Fiden eine Bebauung «mit hoher Dichte» und eine Mischnutzung Wohnen/Gewerbe vor.

Der östliche Bahnhofsbereich bei der Spinnereistrasse mit gewerblich-industriellem Charakter soll ebenfalls umgenutzt werden. Genauso das Gebiet Bruggwisen an der Flurhofstrasse, das von Gewerbebauten dominiert wird. Eine eigentliche Umstrukturierung könnte namentlich auf dem Areal der Firma Forster Rohner AG stattfinden. Eine spätere Umzonung in eine Wohn-/Gewerbezone wäre «zweckmässig», heisst es dazu im Richtplan-Entwurf.

Häuser sollen weichen

Der Kreuzungsbereich Rorschacher Strasse, Martinsbrugg- und Lukasstrasse, quasi Kernzone des Neudorfs, soll als Quartierzentrum gestärkt werden. Hier sind laut den Planern auch künftig «publikumsorientierte Nutzungen» zu fördern. Dazu biete sich vor allem der Bereich der Buswendeschlaufe an, die gleichzeitig an die Gegebenheiten der öV-Eigentrassierung anzupassen sei.

In diesem Zusammenhang wird der Strassenraum Rorschacher Strasse ohnehin einschneidende Veränderungen erfahren. Auch dort müssen, wie in Bruggen und an der Langgasse, einzelne Häuser dem öV Platz machen. Daneben biete das Gebiet ein «beachtliches Verdichtungspotenzial». Vor allem nördlich der Rorschacher Strasse könne gezielt verdichtet werden.

Eigentliche Platzgestaltungen sind bei der Busschlaufe und im Krontal, bei der Abzweigung Rehetobelstrasse, vorgesehen.

Fast 600 neue Bewohner

In der Remishueb sind zum Riederenholz hin Siedlungserweiterungen geplant. Die Entwicklung soll in «mittlerer Dichte» beidseits entlang der Brauerstrasse erfolgen. Das Nutzungspotenzial wird mit 480 bis 590 neuen Einwohnern angegeben. Zu klären sind im fraglichen Gebiet auch landschaftliche Themen wie die Dimensionierung von Freiräumen oder die Entwicklung als Naherholungsgebiet. Hier sei namentlich mit Mörschwil und Wittenbach der Dialog zu suchen.

Für das gewerblich-industriell geprägte Areal Martinsbruggstrasse soll ebenfalls eine Erweiterung des Siedlungsgebietes ins Auge gefasst werden. Auch hier könnte, wie beim St. Fidler Bahnhof, ein wirtschaftliches Schwerpunktgebiet entstehen.

Bei allen Verdichtungs- und Umzonungsgelüsten: Das Gebiet St. Fiden-Neudorf hat auch einen «freiräumlichen Handlungsbedarf», wie das in schönstem Planerdeutsch heisst.

Konkret: Das Angebot an öffentlich nutzbaren Freiräumen liegt signifikant unter dem städtischen Schnitt. Folglich gilt es, diese spärlich vorhandenen Freiräume zu sichern und allfällige Restflächen ebenfalls möglichst freizuhalten. (an.)

Buswendeschlaufe im Neudorf: Hier soll ein richtiger Platz entstehen. (Bilder: Andreas Nagel)

Buswendeschlaufe im Neudorf: Hier soll ein richtiger Platz entstehen. (Bilder: Andreas Nagel)