Seit Beginn der St.Galler Festspiele 2006 gibt es Diskussionen um den «Tanz in der Kathedrale», der neu «Sacra» heisst. Auch dieses Jahr träfen Protestbriefe ein, bestätigt der bischöfliche Kanzler Fridolin Eisenring auf Anfrage.
Seit Beginn der St. Galler Festspiele 2006 gibt es Diskussionen um den «Tanz in der Kathedrale», der neu «Sacra» heisst. Auch dieses Jahr träfen Protestbriefe ein, bestätigt der bischöfliche Kanzler Fridolin Eisenring auf Anfrage. Die Absender seien zum einen treue Gottesdienstbesucher, zum andern Auswärtige, die an den Bischof oder nach Rom schrieben.
Sie störten sich daran, «dass man einen Andachtsraum zweckentfremdet für etwas, was nach Meinung der Kritiker nicht gehörig ist», fasst Eisenring zusammen. Die Antwort des Bischofs stehe noch aus – die Festspiel-Verträge mit dem Theater liefen bis 2010, jetzt werde verhandelt. Die Chancen für eine Fortsetzung von «Sacra» will Eisenring nicht beurteilen; die Haltung der Kirche sei «eher vorsichtig und verhalten». Dass jetzt Pro und Kontra diskutiert würden, erleichtere aber die Meinungsbildung.
Den Entscheid fälle Bischof Markus Büchel in Absprache mit seinem Beratergremium, dem Ordinariatsrat.
«Sacra» orientiere sich an der uralten Tradition von Tanz als Form der Gottesanbetung, sagt Theaterdirektor Werner Signer. Für ihn wäre es daher «schwer verständlich», wenn der Tanz, der seit fünf Jahren grosse Beachtung finde, jetzt in Frage gestellt würde.
Beim Start der Festspiele sei man von den Kirchenträgern offen empfangen worden; zudem habe der Dompfarrer die Produktionen jeweils begleitet. Ein Verzicht auf den Tanz als einen von drei Festspiel-Pfeilern würde das Festival stark schwächen. Gemäss Signer sind die Verträge für die Festspiele von Seiten des Kantons bis 2012 gesichert. (Su.)