ÜBERGANGSLÖSUNG: Kinder in der Käserei

«Käsi», dann Dorfladen und bald Kindergarten: In die leer stehende Lokalität an der Käsereistrasse in Berg SG kehrt wieder Leben ein. Zumindest vorerst.

Max Eichenberger
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Im ehemaligen Berger Dorfladen sind die Türen seit 2015 geschlossen. (Bild: Max Eichenberger)

Im ehemaligen Berger Dorfladen sind die Türen seit 2015 geschlossen. (Bild: Max Eichenberger)

Max Eichenberger

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In einem Wechselbad der ­Nutzungen sozusagen steht die Liegenschaft Käsereistrasse 5 in Berg SG. Einst «Käsi», etablierte sich im Parterre der gemeindeeigenen Liegenschaft der Dorfladen mit einem Basissortiment von Volg. Doch weil im Dorf zu wenig eingekauft worden war und der knappe Umsatz einen Weiterbetrieb nicht mehr lohnte, warf die Pächterin 2015 das Handtuch.

Es fand sich dann niemand mehr, der im Dorfzentrum ein Verkaufsgeschäft mit Gütern des täglichen Bedarfs zu führen gewillt war. Die Gemeinde schrieb in der Folge die Liegenschaft zum Verkauf aus – fand aber ihrerseits keinen Käufer.

Unversehens kommt nun doch wieder Leben «in die Bude»: Als Übergangslösung nämlich soll die Primarschulgemeinde die ehemaligen Ladenräumlichkeiten als Kindergarten nutzen. Dies aus einer gewissen Not heraus: Denn auf das nächste Schuljahr hin, das nach den Sommerferien beginnt, wird eine grosse Kindergartenklasse erwartet. Für all diese Kinder bietet der Kindergarten Dorfpavillon nicht ausreichend Platz. Und auch im Schulhaus Brühl sind keine Räume mehr verfügbar, die zur ­Führung einer weiteren Kindergartenklasse umfunktioniert werden könnten. So rückte das leere Ladenlokal in den Fokus. Schulrat und Gemeinderat haben nun gemeinsam entschieden, diese Lokalität im Sinne einer Übergangslösung für einen Kindergartenbetrieb umzugestalten. Mit vertretbarem finanziellen Aufwand sei dies möglich, fanden die beiden Körperschaften bei ihren Abklärungen. Zudem liege das ehemalige Ladenlokal ideal: zum einen ganz in der Nähe des Kindergartens an der Dorfstrasse, zum anderen an einer Quartierstrasse.

Schimmelbekämpfung in den Kellerräumen nötig

Bis die Kinder dort einziehen können, ist nicht nur der Umbau zu bewerkstelligen, der Gemeindepräsident Sandro Parissenti ­zufolge 12000 Franken kosten wird. Ein Problem muss noch ­behoben werden. Der ehemalige Käsereikeller und die übrigen Kellerräumlichkeiten der Liegenschaft sind von Schimmel befallen. Eine bakteriologische Untersuchung hat aufgezeigt, dass eine Schimmelbehandlung erforderlich ist, «um jegliche gesundheitliche Risiken für Kinder und Bewohner (zwei Wohnungen in den Obergeschossen sind vermietet) auszuschliessen», wie Gemeinde- und Schulrat mitteilen. Im Zuge dieser Behandlungen werden das Mauerwerk versiegelt und Entfeuchtungsgeräte installiert. Die Kosten für die nötigen Anpassungsarbeiten haben die Stimmbürger Ende dieses Monats noch über das Budget zu genehmigen.