Über 9000 Stellensuchende im Kanton St.Gallen

ST.GALLEN. Im Dezember 2008 hat sich die Zahl der gemeldeten Stellensuchenden gegenüber dem Vormonat um fast 10 Prozent erhöht, im Jahresvergleich um 18,7 Prozent. Am stärksten betroffen ist das Rheintal.

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Mehr Stellensuchende und mehr Arbeitslose im Kanton St.Gallen. (Bild: Bildarchiv St.Galler Tagblatt)

Mehr Stellensuchende und mehr Arbeitslose im Kanton St.Gallen. (Bild: Bildarchiv St.Galler Tagblatt)

Am 31. Dezember 2008 waren im Kanton St. Gallen 9045 Personen als Stellensuchende gemeldet, davon 5798 als arbeitslos. Daraus resultieren eine Stellensuchendenquote von 3,7 Prozent und eine Arbeitslosenquote von 2,4 Prozent, wie die Staatskanzlei am Donnerstagmorgen mitteilte. Grenznahe Gebiete mit starken Exportbranchen stechen in der jüngsten Statistik hervor: Die RAV-Regionen Sargans (+22,1 Prozent) und Heerbrugg (+13,3 Prozent) spüren die wirtschaftliche Abkühlung besonders heftig.

Über 30 Prozent mehr Arbeitslose
Im Jahresvergleich beträgt die Zunahme bei den Stellensuchenden 18,7 Prozent, bei den Arbeitslosen 30,1 Prozent, heisst es im Communiqué. Dabei sei hervorzuheben, dass bis Ende August die Stellensuchenden-Zahlen im Kanton kontinuierlich bis unter 7000 sanken. Erst dann habe sich die Konjunkturabschwächung deutlich bemerkbar gemacht.

Junge am stärksten betroffen
Unter den Branchen hat im Jahresvergleich die stärkste Zunahme der Stellensuchenden bei der produzierenden Industrie stattgefunden: Kunststoff +70,2 Prozent, Maschinenbau +50,5 Prozent, Metallindustrie +41,6 Prozent, Elektrotechnik +39,2 Prozent, Chemie +34 Prozent. Im Bereich der firmennahen Dienstleistungen hat der Anstieg 28,9 Prozent betragen, bei Banken und Versicherungen 24,6 Prozent. Im Mittel bewegt sich der Baubereich mit +19 Prozent, nur gering ist die Zunahme dagegen im Gastgewerbe (+5,5 Prozent). Jüngere Personen spüren den Abschwung stärker als ältere (15-24 Jahre: +29 Prozent, 25-49: +19,3 Prozent, 50-64: +9,9 Prozent). Erfreuliche Ausnahme sind die stellensuchenden Lehrabgänger, deren Zahl im Jahresvergleich um 1,1 Prozent abgenommen hat (273 aktuell gemeldete).

Zunahme der Kurzarbeit
Analog zu den Branchen präsentiert sich die geographische Verteilung. Die grössten jährlichen Zunahmen sind in den RAV-Regionen entlang des Rheins zu verzeichnen (Heerbrugg +33,4 Prozent, Sargans +23 Prozent), während die RAV-Region St. Gallen mit +11 Prozent vergleichsweise glimpflich davonkommt. Stark zugenommen haben Betriebe, die Kurzarbeit anmelden. Per 1. Januar 2009 waren es 143 Unternehmungen mit 7500 Beschäftigten. Im Oktober 2008 waren es erst 35 Firmen mit 1200 Beschäftigten. (ar)