HÄGGENSCHWIL. Am Wochenende wurde in Häggenschwil ausgiebig gefeiert. Im Mittelpunkt stand der Fürstenländer Kreismusiktag, der am Samstag zahlreiche Besucherinnen und Besucher anlockte. Fast 20 Musikvereine massen sich in der Parade und im Wettspiel – und auch das Wetter spielte mit.
Unter dem Motto «Häggenschwil nach Noten» ging es im Dorf drei Tage lang hoch zu und her. Den Auftakt machten am Freitagabend die Banknoten, als die Raiffeisenbank Wittenbach-Häggenschwil im Festzelt ihre GV abhielt.
Der Samstag stand dann ganz im Zeichen der Musiknoten. Siebzehn Vereine hatten sich zum Fürstenländer Kreismusiktag angemeldet, um sich im Wettspiel oder in der Parade zu messen. Zur Freude des Organisationskomitees unter der Leitung von Walter Schwizer beteiligten sich die meisten Vereine an beiden Disziplinen. Eine Zitterpartie war nur das Wetter. Die Temperaturen waren zwar angenehm, doch zogen immer wieder bedrohliche Wolken auf. Der Regen blieb aber zum Glück aus.
Die Paraden waren Hörgenuss und Augenweide zugleich. In Häggenschwil fanden sie nicht auf der Strasse, sondern auf dem Fussballplatz statt. Ein guter Entscheid, denn auf diese Weise konnte das Publikum von der Tribüne aus das Geschehen ausgezeichnet mitverfolgen. Hauswart Armin Koller hatte den Rasen während der letzten Wochen intensiv gehegt und gepflegt, so dass sich der Platz in optimalem Zustand befand.
Gleichzeitig spielen und marschieren verlangt von den Musikanten höchste Konzentration, zumal es ja nicht nur geradeaus geht. Bevor der Dirigent jeweils das Zeichen zum Abmarsch gab, wurden die richtigen Abstände zwischen den Musikanten zentimetergenau kontrolliert. Drei Experten verfolgten die Darbietungen mit kritischem Blick und notierten für jeden noch so kleinen Fehltritt einen Punkteabzug.
Am meisten Punkte, nämlich 89, holte die Musikgesellschaft Andwil-Arnegg. 87,33 Punkte erhielt die Bürgermusik Mörschwil und 86 Punkte die Musikgesellschaft Niederwil. Ebenfalls 86 Punkte holten sich die Gastgeber, die als einzige in der Kategorie «Parademusik mit Evolution» marschierten und deshalb gesondert rangiert wurden.
Ein Höhepunkt der musikalischen Darbietungen war der Gesamtchor, für den sich die Musikanten aller Vereine, rund 600 an der Zahl, registerweise auf dem Rasen versammelten. Unter der Leitung des Gastgeberdirigenten Nik Studach musizierten sie gemeinsam. Auch die Gäste aus dem deutschen Oberteuringen machten mit, um mit ihren Schweizer Musikfreunden den «St. Galler Marsch» von Hans Heusser zu blasen. Für das Publikum war es ein wunderbares Erlebnis, und als Nik Studach zum Abschluss die Ballade «Merci» anstimmte, schienen die Emotionen zum Greifen nah.
Walter Schwizer, Präsident des OK und der Musikgesellschaft Häggenschwil, ist mit dem Kreismusiktag sehr zufrieden: «Es hat alles gepasst: die Vorbereitungen, das Festgelände, die motivierten Vereine, das phantastische Publikum und das Wetter.» Es war Schwizers letzter Grossanlass. Nach einer Amtszeit von 14,5 Jahren wird er das Präsidium per 1. Juli an Janine Löpfe übergeben.