ST.GALLEN. Mit dem dritten Sparpaket des Kantons St.Gallen in Folge wird die Kultur zur Kasse gebeten: Der Kantonsrat hat am Dienstag das Kulturförderbudget um 780'000 Franken gekürzt. Einzig ein Antrag, den Beitrag an die Klangwelt Toggenburg weniger stark zu stutzen, kam durch.
Der Antrag von Vreni Wild (FDP/Neckertal), den Beitrag statt um 100'000 Franken nur um 60'000 Franken zu reduzieren, wurde durch den Stichentscheid des Kantonsratspräsidenten Donat Ledergerber mit 48 zu 47 Stimmen und vier Enthaltungen gutgeheissen. Ein Streichungsantrag der SP/Grünen-Fraktion und ein Antrag von Stadtpräsident Thomas Scheitlin (FDP/St.Gallen) um eine um 100'000 Franken geringere Kürzungen bei der Lokremise wurden abgewiesen.
Die SVP-Fraktion wollte die Kulturbeiträge noch stärker beschneiden. Ein Antrag, die Mittel für Konzert und Theater St.Gallen um eine Million Franken zu kürzen, wurde mit 77 zu 33 Stimmen abgelehnt. Somit wird der Beitrag der Lokremise St.Gallen auf 290'000 Franken halbiert, die Klangwelt Toggenburg erhält 60'000 Franken weniger, Jahresbeiträge an kulturelle Institutionen, Projektbeiträge und Ankaufkredite für die Kunstsammlung werden gekürzt, und die Atelier-Wohnung in Rom wird abgeschafft. Der Staatshaushalt wird damit um 520'000 Franken entlastet, da ein Teil der Kosten über den Lotteriefonds ausgeglichen wird. (sda)