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Ostschweiz
Berühmt ist der St.Galler Pietro Cappelli für seine Gipfel, den "St.Galler Panettone" und einen gescheiterten Versuch, einen Sitz im italienischen Parlament zu erobern. Nun nimmt er einen zweiten Anlauf.
<em>Dieser Artikel ist am 5. Februar 2018 zuerst auf FM1Today publiziert worden.</em>
Sechs Jahre ist es her, seit Bäcker Pietro Cappelli 2012 für das rechtsbürgerliche Movimento delle Libertà (MdL) ins Rennen um einen Sitz fürs italienische Parlament stieg. Die MdL ist eine Partei, die Silvio Berlusconi unterstützte. Damals nahm Cappelli den "Cavaliere" in Schutz: Man könne ihm nicht die Schuld an allem geben, sagte er im Wahlkampf gegenüber den Medien. Kurz vor den Wahlen zog Cappelli jedoch seine Kandidatur zurück, aus gesundheitlichen Gründen.
Inzwischen hat Cappelli die Partei gewechselt. Er kandidiert nun für das Movimento Associativo Italiani all’Estero (Maie). Die vereinte Bewegung der Italiener im Ausland, diese hat zurzeit einen Sitz im Senat und zwei in der grossen Kammer.
Die Wahlen sind im April und Cappellis Wahlkampf läuft auf Hochtouren. Seine Wut auf die Italienische Regierung ist gross: "Die Ausland-Italiener bekommen absolut keine Unterstützung aus Rom. So kann es nicht weitergehen."
Seit über 30 Jahren führt Cappelli die Bäckerei im St.Galler Quartier Linsenbühl. Bekannt sind seine luftigen Gipfel und für seine Panettoni hat er schon einige Preise eingeheimst. Das bekannteste Produkt ist der "St.Galler Panettone". Die kandierten Früchte bezieht er direkt aus seiner alten Heimat, den Liparischen Inseln. Der "Re del Panettone", wie er sich selbst bezeichnet, kam 1960 mit sechs Jahren nach St.Gallen.
"Man muss in der Politik das Rezept ändern", sagt er zu TVO. Cappelli kämpft schon länger für die Ausland-Italiener, auch in St.Gallen. Er setzte sich gegen die Schliessung und den Abbruch des Italienischen Konsulats in der Stadt ein.
Würde Cappelli im April gewählt, müsste er bis zu neun Tage im Monat in Rom verbringen. "Trotzdem bleibe ich hier, für mich gibt es nichts schöneres und besseres als die Ostschweiz."