Nach dem Anschlag am Montagabend auf einen Weihnachtsmarkt in Berlin wurden die Sicherheitsvorkehrungen auch in anderen Städten erhöht. Dionys Widmer, Mediensprecher der Stadtpolizei St.Gallen, sagt, wie in der Gallusstadt mit der aktuellen Bedrohungslage umgegangen wird.
Wie hat die Stadtpolizei auf den Anschlag reagiert?
Wir sind laufend im Austausch mit Stellen von Bund und Kanton. Die Bedrohungslage ist seit 2015 erhöht in der Schweiz. Dies wurde bereits berücksichtigt in der Planung für die Veranstaltungen in St.Gallen. Da sich die Sicherheitslage auch nach dem Anschlag in Berlin nicht verändert hat in der Schweiz, mussten wir in diesem Fall keine sofortigen Massnahmen ergreifen.
Wie gewährleistet die Polizei eine möglichst hohe Sicherheit an Grossanlässen?
Wir sind sichtbar präsent und beurteilen die Lage laufend mit anderen Stellen zusammen. Und schliesslich sind wir auch froh, wenn die Bevölkerung Auffälliges meldet. Bei grossen Menschenmassen ist es schwierig, gefährliche Situationen zu erkennen. Darum ist es uns wichtig, dass die Leute uns erkennen und wissen, wer ihr Ansprechpartner ist, damit wir sofort reagieren könnten. Primär sind wir sichtbar, haben jedoch zusätzlich Zivilbeamte am Patrouillieren.
Spüren Sie eine Sensibilisierung in der Bevölkerung nach solchen Anschlägen?
Nach solchen Anschlägen erhalten wir tatsächlich mehr Anrufe von Leuten, die etwas Verdächtiges gesehen haben. Wir sind froh über solche Informationen, nehmen jeden Hinweis ernst und gehen diesen nach.
Was raten Sie den Besuchern eines Grossanlasses wie Weihnachtsmärkten?
Auf keinen Fall sollte man sich einschränken lassen. Wir haben eine erhöhte Bedrohungslage, aber auf St.Gallen bezogen keine Hinweise, dass etwas Derartiges stattfinden wird. Wir sind nach wie vor eine sichere Stadt.
Ist ein solcher Anschlag in St.Gallen überhaupt möglich?
Ein Anschlag in dieser Art ist überall möglich. Eine absolute Sicherheit gibt es nicht. Wir versuchen jedoch alles in unserer Macht Stehende dafür zu tun, dass nichts passiert. (wel)