STEINEBRUNN: Säuli dürfen am Waldrand weiden

Sie tun alles für das Wohl ihrer Säuli: Für die Cousins Reto Kropf und Markus Brühlmann ist artgerechte Tierhaltung das A und O. Für ihre Schweinezucht unter dem Motto «Zurück zum Ursprung» scheuen sie keinen Aufwand.

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Markus Brühlmann und Reto Kropf ist es wichtig, dass ihre Schweine genug Auslauf haben. (Bild: Maria Keller)

Markus Brühlmann und Reto Kropf ist es wichtig, dass ihre Schweine genug Auslauf haben. (Bild: Maria Keller)

Eine Schweinezucht ganz im Sinne artgerechter Tierhaltung und weg von kommerziellem Druck: Dies ist das Motto der Cousins Reto Kropf und Markus Brühlmann. Seit eineinhalb Jahren züchten sie Schweine auf dem Landgasthof Winzelnberg in Steinebrunn bei Muolen. Die Gesundheit der Tiere liegt ihnen besonders am Herzen. Dafür nehmen sie auch längere Mastzeiten in Kauf. Aber das lohne sich: «Bei uns war noch kein Säuli krank. Der Tierarzt wurde bisher nur für die Kastration gebraucht», sagen die Cousins. Der Landgasthof Winzelnberg ist schon seit 2003 im Besitz von Kropf. Brühlmann betreibt den dazugehörigen Bauernhof. Für ihre Schweinezucht kauften sie eine kleine Muttersau, und gerade erst konnte das Fleisch der ersten Schlacht verarbeitet werden. «Es ist qualitativ sehr gut. Dafür hat es natürlich auch seinen Preis.»

Ob sich der Aufwand lohnt, kann Brühlmann noch nicht sagen. Bis jetzt sei es die Freude am Projekt, welche beide antreibe. Der kommerzielle Erfolg stehe vorerst im Hintergrund. Das Wichtigste sei, den Säuli ein gesundes, glückliches Leben zu ermöglichen. Dazu lassen die Cousins sie meist am Waldrand weiden. «Es liegt nicht im Wesen der Schweine, nur im dunklen Stall zu liegen», sagt Kropf.

Schon bald ferkelt die Muttersau

Dort liegt zurzeit nur die Muttersau, die bald ferkelt. Ihre Jungen werden nach 28 Tagen auf die Weide abgesetzt. Kropf und Brühlmann halten 40 Schweine, darunter Edelschweine und solche der Rasse Duroc. Nach der Anlaufphase erwarten die Cousins jeden Monat einen Wurf. Pro Wurf rechnen sie mit 8 bis 14 Ferkeln.

Die Säuli sind laut Brühlmann sehr witterungsresistent. Da sie nicht schwitzen können, schützen sie sich mit Schlamm gegen hohe Temperaturen und gegen Insekten sowie Parasiten. Zur idealen Tierhaltung gehört auch ein möglichst stressfreier Transport. Geschlachtet wird zwei ­Kilometer vom Hof entfernt. Das Fleisch wird direkt auf dem Hof verarbeitet und kann im Lokal bestellt oder im Hoflädeli gekauft werden. (red)