Stadt trauert um Erwin Thürlemann

RORSCHACH. Dass der kürzlich verstorbene Erwin Thürlemann der erste Präsident des Pfarreirats Rorschach war, dürfte nur noch wenigen bekannt sein. In der Folge des 2. Vatikanischen Konzils (1962–1965) entstanden in vielen Pfarreien zur Unterstützung der Seelsorge sogenannte Pfarreiräte.

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RORSCHACH. Dass der kürzlich verstorbene Erwin Thürlemann der erste Präsident des Pfarreirats Rorschach war, dürfte nur noch wenigen bekannt sein. In der Folge des 2. Vatikanischen Konzils (1962–1965) entstanden in vielen Pfarreien zur Unterstützung der Seelsorge sogenannte Pfarreiräte. Der damalige Stadtpfarrer von Rorschach, Paul Schneider, erlebte auf Einladung des St. Galler Bischofs Josephus Hasler eine Konzilssession. Aufgrund seiner Eindrücke fand am 9. April 1967 im Stella Maris eine Studientagung unter dem Titel «Unsere Pfarrei nach dem Konzil. Was nun?» statt. An dieser wurde der Grundstein für einen Pfarreirat gelegt, der 1968 anlässlich einer Versammlung des Katholischen Volksvereins gegründet und in der Thürlimann als Präsident gewählt wurde. Er übernahm damit die zeitaufwendige Aufbauarbeit dieses Führungsgremiums. Dazu lud er auf den 17. September 1970 die Leitungsgremien zu einer Arbeitstagung nach St. Gerold zur Erörterung von Fragen rund um «die Pfarrei der Zukunft» ein. In der Folge ging es um die Ausarbeitung von Richtlinien und um die Zusammensetzung des elfköpfigen Pfarreirats. In diesen wurden Vertreter der damaligen Pfarreivereine nominiert.

Durch die frühe Gründung eines Pfarreirates hat Rorschach für das Bistum St. Gallen geradezu einen Modellfall geschaffen und Pionierarbeit geleistet. Da der Pfarreirat die Aufgaben des Katholischen Volksvereins übernahm, wurde dieser anlässlich einer Versammlung im März 1970 aufgelöst. Nach der Abschuss der arbeitsintensiven Aufbauarbeit demissionierte Thürlemann auf Ende 1971 und übergab das Präsidium an Paul Camenzind. Dem Verstorbenen sei übers Grab hinaus für diese wertvollen Dienste Dank abgestattet. (GF)