ST.GALLEN. Das St. Galler Fest wird 2012 in Richtung Klosterviertel ausgedehnt. Das schaffe Raum für «stärker kulturell ausgerichtete und familienfreundliche Angebote», heisst es bei der Stadt.
Auch dieses Jahr will die Stadt das traditionelle St. Galler Fest im August mit 50 000 Franken unterstützen. In der Vorlage ans Stadtparlament erklärt der Stadtrat, warum er dies tun will: Einerseits habe sich das Fest in den vergangenen Jahren in die richtige Richtung entwickelt, andererseits stünden auch für die diesjährige Ausgabe vom 17. und 18. August Änderungen an, welche die Stadt unterstützenswert finde. Zum ersten werde das von anderen Veranstaltungen bekannte Mehrwegkonzept mit Depot auf Getränkebechern eingesetzt. Anderseits sei erfreulich, dass sich der «Festperimeter in Richtung der südlichen Altstadt verschiebt».
Die Erweiterung des Fests in Richtung des frisch gepflästerten Gallusplatzes schaffe Raum für stärker kulturell ausgerichtete und familienfreundliche Angebote, schreibt der Stadtrat. Zudem führe die Ausdehnung zu weniger Gedränge, «weniger konzentrierten Emissionen» und weniger sonstigen Belastungen für Anwohner. Gleichzeitig werde andernorts Platz geschaffen, der für die Mehrwegbecher-Logistik benötigt werde.
Ganz allgemein lobt der Stadtrat die Entwicklung des Fests in den vergangenen Jahren und rechtfertigt damit gleichzeitig das finanzielle und logistische Engagement der Stadt für das Fest. Als 2001 der Eintrittspreis abgeschafft worden sei, seien die Preise für Standmieten und damit für Essen und Getränke gestiegen, der Anteil an Livemusik gesunken. Zudem sei es zu «unerwünschten Entwicklungen» in Sachen Lärm, Urinieren, Littering, Gewalt, übermässigem Alkoholkonsum und Verletzungen gekommen. Dank verschiedener Massnahmen habe die Stadt zusammen mit dem Veranstalter spürbare Verbesserungen erzielen können. Man engagierte wieder mehr Livebands, setzte Lärmschutzverordnungen durch, erstellte eine «WC-Stadt», verschob das Festende um eine Stunde nach vorne. All diese Anstrengungen hätten sich gelohnt, schreibt der Stadtrat. Die Lärmklagen seien zurückgegangen, die Atmosphäre sei dank «Rückgang von Konservenmusik» besser.
Aus all diesen Gründen wolle man das Fest im Sinne einer «Visitenkarte für die Stadt» weiter finanziell unterstützen, schreibt die Stadt. Auch, um in Zukunft weitere Verbesserungen umzusetzen. Denkbar sei zum Beispiel die Schaffung von «Themeninseln», eines «übergreifenden Mottos» oder der stärkeren Einbindung lokaler Vereine. (rst)