An der Quellenstrasse in Untereggen entsteht ein Mehrfamilienhaus mit sechs Mietwohnungen auf drei Etagen. Etwa drei Millionen Franken wird der Bau kosten. Bauherrin ist die Gemeinde.
UNTEREGGEN. Soll die Gemeinde ein Mehrfamilienhaus mit Mietwohnungen bauen? Ja sagten die Unteregger Ende April an der Urne – wenn auch knapp. Damals sagte Gemeindepräsident Roger Böni auch, dass Baubeginn nach den Sommerferien sein könnte. Dieses Ziel wurde nicht erreicht. Denn: «Wir wollten die Planung gut durchdenken.»
Am Dienstag fand nun der Spatenstich statt. Laut Architekt und Bauführer Ivo Spirig wird das Mehrfamilienhaus ab Ende September des kommenden Jahres bezugsbereit sein. Ab dann können Familien in vier Vier- und zwei Fünfeinhalb-Zimmer-Wohnungen, verteilt auf zwei Geschosse und das Dachgeschoss, einziehen. Im Untergeschoss werden Kellerabteile, sechs Garagen, ein Veloraum und zwei Waschküchen untergebracht. Das Haus werde nur so hoch gebaut, dass die Einfamilienhäuser an der Oberwiesstrasse auch in Zukunft Seesicht haben, sagte Böni. Die Familienwohnungen kommen direkt neben den Seniorenwohnungen zu stehen. Für Böni eine gute Kombination: «So ist die ältere Generation nicht abgeschottet. Im Gegenteil. Sie wohnt inmitten der heranwachsenden Generation.»
Einfach und preiswert werden die Wohnungen sein, sagt Böni. Und: «Die Qualität der Baute soll gut sein, Luxus wird aber keinen Platz haben.» Warum aber tritt die Politische Gemeinde als Bauherrin von Mietwohnungen auf? Da die Gemeinde auf ihrer fünfjährigen Suche nach einem Investor erfolglos geblieben ist und Mietwohnungen in Untereggen Mangelware sind, nahm sie das Heft selbst in die Hand, auch im Wissen darum, «dass der Bau von Mietwohnungen keine Kernkompetenz einer Politischen Gemeinde ist», sagt Roger Böni.
3,14 Millionen Franken wird das Mehrfamilienhaus kosten. «Für unsere Gemeinde ist dieses Bauvorhaben eine grössere Geschichte», stellt Böni fest. Eine Geschichte, die so schnell kein Ende finden wird, denn «die Gemeinde wird das Haus langfristig behalten» – und bewirtschaften. Die voraussichtlichen Mietzinse berechnete der Gemeinderat im Frühjahr mit 1650 Franken für eine Viereinhalb- und etwa 1800 Franken für eine Fünfeinhalb-Zimmer-Wohnung. Mieten, die für einige Unteregger zu hoch sind. Mieten aber auch, die nicht in Stein gemeisselt seien, wie Böni nach der Abstimmung betonte. Sollte es bei den Arbeitsvergaben zu Kostenunterschreitungen kommen, liessen sich die Preise anpassen.