SP kritisiert den Richtplan

Die SP Wittenbach wendet sich entschieden gegen den revidierten Richtplan. Sie beanstandet vor allem die «willkürlich» gewählten Gebiete für mögliche Bauzonen.

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wittenbach. Die Gemeinde Wittenbach hat den Entwurf eines neuen Richtplans präsentiert (Tagblatt vom 24. 12. 2009) und eine Vernehmlassung durchgeführt. In einer Stellungnahme bestreitet die SP Wittenbach, dass der Richtplan, wie er der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, die erklärten Ziele der inneren Verdichtung und des Schutzes der Drumlinlandschaft erfülle.

«Weitgehend willkürlich»

In einer Stellungnahme schreibt die SP unter anderem: «Als Ziele für die räumliche Entwicklung der Gemeinde werden ein moderates Wachstum und zugleich der Schutz der für Wittenbach typischen Drumlinlandschaft genannt (Drumlins – kleine Hügel), was durch innere Verdichtung miteinander verträglich sein solle.

Tatsächlich zeigt der Plan Nutzung, auf welchem die künftigen Bauzonen eingetragen sind, das ungefähre Gegenteil.» Die SP moniert: «Innere Verdichtung bedeutet in diesem Fall nicht etwa, dass bestehende Bauzonen dichter überbaut und Brachen genutzt würden. Es bedeutet vielmehr, dass innerhalb eines weitgehend willkürlich gewählten erweiterten Kreises um das bestehende Baugebiet herum bisheriges Landwirtschaftsgebiet in erheblichem Umfang neu zur Bauzone oder zum Bauerwartungsland für eine 2.

Etappe geschlagen würde.» Als Beispiel nennt die SP «eine riesige Industrie- und Gewerbezone der 1. Etappe, die von der Arbonerstrasse bis zur Eisenbahnlinie ein Landwirtschaftsgebiet mit Fruchtfolgeflächen ablösen soll, sowie südlich angrenzend eine Wohnzone für die 2. Etappe, mit der eine Entwicklung zu einem kleinen Wohngebiet im oberen Preissegment vorgesehen wird». Dabei sei dies ein landwirtschaftlich ertragreicher Boden und ein bei Spaziergängern und Sportlern beliebtes Naherholungsgebiet.

Die SP kritisiert auch, dass weder der Bedarf nach Industrie- und Gewerbegebiet in diesem Umfang abgeklärt noch die Möglichkeiten der inneren Verdichtung geprüft worden seien.

Neue Möglichkeiten

Schliesslich nennt die SP eine Reihe von Parzellen, bei denen eine frühere Nutzung aufgegeben worden sei, sich also neue Möglichkeiten eröffneten: Zum Beispiel die ehemalige Fabrik Leumann Boesch, die alte ARA, die Zivilschutz-Trümmerpiste, das Bahnareal, letzteres sei auch im kantonalen Richtplan erwähnt.

Dann plane der Landverband in etwa zehn Jahren auf dem Gebiet der alten Mosterei Wittenbach und der übrigen Gebäude eine Umnutzung in grossem Umfang für Wohnen und Gewerbe. Auch werde die Stadt St. Gallen langfristig keinen Bedarf mehr für die ARA Hofen haben. «Alle diese Möglichkeiten wurden bei der jetzigen Planung nicht untersucht», kritisiert die SP in ihrer Stellungnahme. (pd/mb.)