Es ist kalt in St. Gallen. Deswegen will SP-Stadtparlamentarierin Beatrice Truniger Blaser vom Stadtrat wissen, wo Obdachlose in der Stadt schlafen. Die Sozialdemokratin hat eine Einfache Anfrage eingereicht.
Der Winter habe die Stadt seit Tagen im Griff, heisst es in der Anfrage Trunigers. Vor allem die Nächte seien gegenwärtig sehr kalt. Das sei für Menschen, die kein Dach über dem Kopf hätten, unwirtlich und könne für sie gar gefährlich werden, schreibt die SP-Frau in ihrem parlamentarischen Vorstoss. Wie in jeder grösseren Stadt gebe es auch in St. Gallen Menschen, die aus unterschiedlichsten Gründen keine feste Wohnadresse hätten, obdachlos oder auf der Durchreise und mittellos seien. Und für diese Menschen sei die kalte Jahreszeit besonders hart, schreibt Beatrice Truniger Blaser.
Die Sozialdemokratin nimmt in ihrer Einfachen Anfrage Bezug auf die Bundesverfassung. Truniger zitiert aus Artikel 12: «Wer in Not gerät und nicht in der Lage ist, für sich zu sorgen, hat Anspruch auf Hilfe und Betreuung und die Mittel, die für ein menschenwürdiges Dasein unerlässlich sind.» In diesem Zusammenhang stellt sie dem Stadtrat in ihrem Vorstoss sieben Fragen. Grundsätzlich will sie vom Stadtrat wissen, wie dieser die Situation obdachloser Menschen in der Stadt beurteile. Zudem erkundigt sich Truniger Blaser nach den städtischen und privaten Angeboten, Notschlafstellen und Tagesstrukturen, die es in der Stadt gibt für Menschen ohne Wohnung. Sie will auch wissen, wer diese Angebote nutzt: Obdachlose aus der Stadt, Auswärtige, junge und ältere Menschen, Frauen und Männer, Menschen auf der Durchreise, solche mit und ohne Wohnsitz?
Die SP-Politikerin interessiert auch, welchen Gesundheitszustand die Menschen haben, die eine Notunterkunft brauchen. Truniger erkundigt sich auch nach den Belegungszahlen der Unterkünfte seit 2010 und ob es Kriterien für eine Aufnahme oder einen Ausschluss gebe. (dwi)