Selbstgemachte Konfi im Znünihüsli

ST.GALLEN. Lange stand der älteste Kiosk der Stadt zum Verkauf. Jetzt wagen die beiden Mittzwanziger Samuel Baksteen und Christoph Közle einen Neuanfang – mit speziellen Produkten.

Nina Rudnicki
Drucken
Közle und Baksteen mit ihrem Mitarbeiter Alonso Abdulkhalek (v. l.). (Bild: Urs Jaudas)

Közle und Baksteen mit ihrem Mitarbeiter Alonso Abdulkhalek (v. l.). (Bild: Urs Jaudas)

Samuel Baksteen und Christoph Közle sind voller Tatendrang. Seit dreieinhalb Monaten führen sie das Znünihüsli an der St. Leonhard-Strasse. Ihr Vorgänger Jossi Noy hatte es zum Verkauf ausgeschrieben, da ihm der Kiosk zu viel Arbeit bereitete. Das hat die beiden Mittzwanziger aber nicht davon abgehalten, etwas Eigenes zu wagen. Im Gegenteil.

Schief und krumm

«Als wir das Znünihüsli das erste Mal zusammen besichtigten, haben wir sofort gesehen, was hier alles möglich ist und was man alles daraus machen kann», sagt Baksteen und zeigt auf die Verkaufstheke. Neben Süssigkeiten und Kaugummis reihen sich dort Dörrfrüchte sowie Gläser mit selbstgemachter Konfi und Holunderblütensirup Zum Angebot gehören auch Salate, Sandwiches, Hot Dogs und Softeis.

«Es gibt zwar ein paar Veränderungen, wir wollten aber unbedingt, dass das Znünihüsli seinen typischen Quartierkiosk-Charakter behält», sagt Baksteen, den als gelernter Schreiner gerade das Schiefe und Krumme des Kiosks fasziniert. Und auch Christoph Közle war als Architekt von der Idee angetan, den ältesten noch existierenden Kiosk der Stadt zu kaufen. Während Közle allerdings hintergründig von Zürich aus agiert, steht Baksteen täglich hinter dem Verkaufstresen. Zudem trägt er morgens Zeitungen aus. Beides unter einen Hut zu bringen, sei aber kein Problem, da der Kiosk in zwei Schichten geführt werde. Die beiden haben daher einen zusätzlichen Mitarbeiter eingestellt.

Perspektiven schaffen

Läuft das Geschäft gut, soll laut Baksteen noch ein weiterer Mitarbeiter hinzukommen. «Dabei ist es uns wichtig, Personen zu beschäftigen, die am Rande der Gesellschaft stehen», sagt er. «Denn unsere Arbeit basiert auf dem christlichen Glauben.» Zum Konzept gehöre daher, hier für Menschen mit Migrationshintergrund eine Perspektive zu schaffen. «Und da unsere Idee bei den Stammkunden gut ankommt, hoffen wir, das Projekt über viele Jahre durchziehen zu können.»

http://www.znünihüsli.ch