Diese Woche steigt die FDP-Regionalpartei in den Wahlkampf um Kantonsratssitze. Gestern stellten ihre Exponenten den Medien die Wahlziele vor. Vor dem 11. März sind sie unter anderem mit einem Kaffeemobil in der Region unterwegs.
Gestern vormittag mussten sich Kandidatinnen und Kandidaten der FDP warm anziehen. Nicht aus Angst vor der Konkurrenz bei den kantonalen Wahlen vom 11. März, sondern einfach, weil der Wahlkampfauftakt der Partei für die Medien draussen stattfand. An der Hinteren Bahnhofstrasse und später an der Bionstrasse präsentierte die FDP-Regionalpartei St. Gallen-Gossau ihre Köpfe, ihre Wahlkampfthemen und ihr Wahlkampfmobil, einen Kaffeestand auf vier Rädern. Der soll jetzt durch die Region rollen.
In die Regierungswahlen zieht die FDP einmal mit dem seit zwölf Jahren amtierenden Baudirektor Willi Haag (Wittenbach). Martin Klöti, der derzeitige Stadtpräsident von Arbon, soll am 11. März den Sitz der in den Ständerat gewählten Karin Keller-Sutter für die Liberalen verteidigen.
Beim FDP-Wahlauftakt betonte Willi Haag die Bedeutung der Stadt St. Gallen für den Kanton. Entsprechend investiere der Kanton viel in seine Infrastrukturen in der Kantonshauptstadt. Eine gute öffentliche Infrastruktur sei heute ein wichtiger Standortfaktor.
Viele kantonale Projekte in der Gallusstadt, vom Ausbau der HSG über den Neubau der Fachhochschule bis hin zum Bundesverwaltungsgericht, seien in den letzten Jahren verwirklicht worden. Weitere Projekte, vom Ausbau des Kantonsspitals bis zur Engpassbeseitigung auf der Stadtautobahn, müssten noch folgen.
Für die Kantonsratswahlen im Wahlkreis St. Gallen-Gossau ist das FDP-Ziel gemäss Wahlkampfleiter Marc Reinhardt klar: Die Liberalen sind zufrieden, wenn sie ihre heutigen sechs Sitze halten können. Wobei ein siebter Sitz im Bereich des Möglichen liege und daher auch angestrebt werde. Die Wahlziele seien realistisch, betonte Reinhardt. Die FDP warte nicht nur mit guten Köpfen, sondern auch einer ausgewogen besetzten, quer durch die Region breit abgestützten Liste mit 30 Kandidaturen auf. Darauf figurierten je zwei Jungfreisinnige und Umweltliberale. Der älteste Kandidat sei 63, der jüngste 23 Jahre alt.
Stadtpräsident Thomas Scheitlin, einer der vier Bisherigen auf der FDP-Liste, betonte die Bedeutung der Agglomeration St. Gallen für den Kanton. Sie sei das Wirtschafts-, Bildungs-, Kultur- und Versorgungszentrum der Ostschweiz. Die Region sei damit der Motor der wirtschaftlichen Entwicklung. Je stärker die Region St. Gallen sei, umso besser gehe es letztlich dem ganzen Kanton. Entsprechend sei es wichtig, dass der Kanton weiter in seine Hauptstadt investiere und ihr so helfe, im härter werdenden Standortwettbewerb mithalten zu können.
Pius Valier, Kommandant der Stadtpolizei und FDP-Kantonsratskandidat, stellte den Bereich «Sicherheit» der liberalen Wahlkampf-Plattform vor. Gewalt und kriminelle Handlungen müssten rasch und kompromisslos verfolgt werden. Jugendgewalt und Sport-Hooliganismus dürften nicht toleriert und zum Alltag werden. Und Migration dürfe es nicht ohne Integration geben, forderte Valier.
Kantonsrat Walter Locher (St. Gallen) betonte die Bedeutung guter Rahmenbedingungen für die Wirtschaftsentwicklung, von der wiederum unsere Arbeitsplätze abhingen. Man müsse die Unternehmen auch neue Arbeitsplätze schaffen lassen. Dafür müsse die kantonale Bürokratie abgebaut, müssten unnötige Vorschriften eliminiert und die Verfahren beschleunigt werden.
Die Stadt St. Gallen sei ein gutes Beispiel für den Kanton bezüglich Energiewende, sagte Kantonsratskandidatin Elisabeth Zwicky Mosimann (St. Gallen). Auch um die Umwelt zu schonen, müsse man auf erneuerbare Energiequellen umsteigen. Wichtig sei aber auch, die Energieeffizienz zu erhöhen. Trotz der Energiewende brauche es weiterhin eine hohe Versorgungssicherheit, wobei die Energiekosten für die Wirtschaft tragbar bleiben müssten.