Die Auslegeordnung ist gemacht: Die Zeichen für eine Fusion von Andwil und Gossau stehen schlecht, wenn man die Abstimmungsparolen der Andwiler Gemeinderatsparteien betrachtet. SVP und FDP sind dagegen, und die CVP ist tief gespalten.
Die Auslegeordnung ist gemacht: Die Zeichen für eine Fusion von Andwil und Gossau stehen schlecht, wenn man die Abstimmungsparolen der Andwiler Gemeinderatsparteien betrachtet. SVP und FDP sind dagegen, und die CVP ist tief gespalten. Wenig verwunderlich, denn eine Fusion ist insbesondere für den kleineren Partner eine emotionale Geschichte. Der Kopf muss das Herz überstimmen, und dafür braucht er handfeste Argumente. In der Regel sind das wirtschaftliche Vorteile, und diese scheinen für viele Andwilerinnen und Andwiler bei einer Fusion mit Gossau nicht gross genug.
Beerdigt ist die Gemeindevereinigung damit noch lange nicht. Denn dass die Strukturen der Schulgemeinde weit komplexer als nötig sind, ist unbestritten. Die Fusion bietet die Chance, diese Strukturen zu bereinigen. Das wäre sonst nicht möglich, ohne die zusammengewachsenen Dörfer Andwil und Arnegg, das zu Gossau gehört, auseinanderzureissen.
Auch die Aufbruchstimmung bei der Grundsatzabstimmung, die den Startschuss für das Fusionsprojekt gab, darf nicht ausser acht gelassen werden. Natürlich ging es dabei nur darum, eine Fusion überhaupt zu prüfen. Aber dem zuzustimmen, setzte bereits die Bereitschaft zur Veränderung voraus. Über 64 Prozent der Andwiler sagten damals Ja. Viele von ihnen könnten es am 28. Februar wieder tun.
Die Bürger der Schulgemeinde Andwil-Arnegg haben gute Gründe, der Inkorporationsvereinbarung zuzustimmen. Doch die Konsequenz daraus hiesse, dass sie auch der Fusion der politischen Gemeinden zustimmen müssten. Zumindest mitentscheidend wird also sein, wie sehr sich die Andwiler beim Ausfüllen des Stimmzettels als Schulbürger fühlen.
johannes.wey@tagblatt.ch