Schlafmütziger geht es gar nicht mehr

Teure Planung für neues St. Fiden Ausgabe vom 12. Mai 2016 Ein Zukunftsbild für St. Fiden Ausgabe vom 10. Mai 2016

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Vor deutlich mehr als 20 Jahren hatte sich der damalige FDP-Stadtparlamentarier Marcel F. Bischof beim Stadtrat nach den Gestaltungsmöglichkeiten des von den SBB nicht mehr benötigten Geländes beim Bahnhof St. Fiden erkundigt. Die Antwort habe ich nicht mehr im Detail in Erinnerung, aber es war sicher von einem grossen städtebaulichen Potenzial die Rede. Später gab es dazu noch mehr Vorstösse im Parlament, zum Beispiel von Albert Rüesch (FDP) im Jahre 2010.

Im Oktober 2012 gab der Stadtrat bekannt, dass es ihm gelungen sei, das Gelände von den SBB zum Preis von14,6 Millionen Franken zu kaufen. Damals erklärte die Stadtregierung, dass man eine Machbarkeitsstudie gemacht habe und nun intensiv weiterplane.

Da war man doch sehr gespannt, als der Stadtrat in diesen Tagen Neuigkeiten präsentieren wollte. Man erwartete doch nach drei Jahren konkrete Pläne, was mit diesem grossen und wertvollen Gelände geschehen solle. Dies nicht zuletzt darum, weil mit der Migros ein potenter und sehr interessierter Partner bereitsteht.

Und was wird uns da präsentiert? Man benötigt einen Kredit von 1,5 Millionen Franken, um sechs bis zehn Architekten zu beauftragen, sich Gedanken zu machen. Man hatte nun 20 Jahre Zeit, sich Gedanken zu machen, und angeblich hat man die letzten drei Jahre intensiv geplant. Dabei hat man gar nichts gemacht. Schlafmütziger geht es nun gar nicht mehr! Dabei wurde der Stadtrat auch in dieser Zeit geschubst – etwa von Doris Königer (SP) mit einem Vorstoss im Parlament im Januar 2015.

Es ist wirklich nicht mehr zu tolerieren, in welchem Schneckentempo die Bauverwaltung, pardon, die Direktion Bau und Planung, und insbesondere das Stadtplanungsamt, hier handeln. Sie lassen dabei Millionenbeträge und wertvolles Land brachliegen. Hoffentlich bläst das Stadtparlament dem Stadtrat bei dieser Vorlage gehörig den Marsch.

Bruno Eberle

Heiligkreuzstr. 32, 9008 St. Gallen