In Eggersriet kämpfen Gemeindepräsident Markus Peter (CVP) und Kurt Hartmeier (parteilos) ums Präsidium. Ein Gespräch über Kommunikation, Alterswohnungen und Manuel Stahlberger.
Markus Peter: Ich kenne das Lied nicht. Aber wenn Eggersriet erwähnt wird, ist das doch positiv.
Kurt Hartmeier: Für mich ist das auch positiv. Schliesslich kommt Eggersriet im Titel eines seiner Lieder vor – das macht mich stolz. Ich finde es auch gut, dass er in Engelburg auftrat, da das Dorf Parallelen zu Eggersriet aufweist.
Hartmeier: Qualitatives Seniorenwohnen beispielsweise. Das fehlt in Engelburg und Eggersriet. Jetzt geht es darum, das Bedürfnis wahrzunehmen und ein entsprechendes Angebot zu schaffen.
Hartmeier: Die Wohnlage ist privilegiert, es wird ja nicht umsonst Sonnendorf genannt. Wir haben ein attraktives Naherholungsgebiet. Mehr braucht es nicht – weder ein Wellness- noch weitere Freizeitangebote.
Peter: Wir haben das Alters- und Pflegeheim und eine qualitativ gute Spitex-Betreuung unter einem Dach. Die Nachfrage steigt. Und damit wir keine Einwohner verlieren, ist es wichtig, dass wir uns im Wohnungssegment noch verstärken, also Alterswohnungen schaffen. Die Weichen diesbezüglich sind gestellt.
Hartmeier: Nein. Er ist es auch nicht wert, erwähnt zu werden.
Peter: Ich will wegen meinen Qualifikationen gewählt werden und nicht wegen einer allfälligen Disqualifikation meines Gegenkandidaten. Ausserdem finde ich, unter ein solches Flugblatt gehört ein Name geschrieben.
Hartmeier: Ich kann nur für mich sprechen. Ich will bürgernah und sachorientiert kommunizieren. Ich will den Kontakt zu den Bürgern suchen. Sie sollen die Möglichkeit haben, jederzeit zu mir zu kommen.
Hartmeier: Was andere stört, weiss ich nur vom Hörensagen. Wenn jemand mit der Kommunikation von Markus Peter ein Problem hat, soll er jetzt und direkt zu ihm gehen.
Hartmeier: Das Mitteilungsblatt muss von der Gemeinde, mit der Gemeinde, für die Gemeinde gestaltet, das heisst, offen werden. Eine Möglichkeit wäre beispielsweise, Leserbriefe oder Vereinsbeiträge aufzunehmen. Zudem ist das Mitteilungsblatt nur ein Teil der Kommunikationsarbeit.
Peter: Ich bin nicht immer ganz einfach. Ich bin einer, der nicht sofort zur Presse springt und alles an die grosse Glocke hängt, sondern erst dann kommuniziert, wenn es etwas Handfestes zu kommunizieren gibt. Heute kann ich beispielsweise sagen, dass es ab Herbst im Mitteilungsblatt eine Rubrik für Leserbriefe geben wird. Und im Gegensatz zu Wittenbach und Gaiserwald ist die Publikation bei uns gratis. Eine unabhängige Redaktion sorgt dafür, dass es keine Zensur gibt.
Hartmeier: Ich finde es wichtig, dass man bei einem Projekt den Zwischenstand laufend kommuniziert. Das ist wichtig für die Bürger. Nur so wissen sie, dass etwas im Gange ist.
Hartmeier: Nein, ich habe ja nebst der Kommunikation auch noch andere klare Prioritäten, unter anderem das Seniorenwohnen.
Peter: Ich denke nicht, dass wir etwas falsch gemacht haben. Was dürfen wir kommunizieren und was nicht? Für diese Frage haben wir extra Juristen beigezogen. Zudem haben wir an der Bürgerversammlung das Verfahren transparent kommuniziert. Ich kann verstehen, dass die Bewohner ein Informationsbedürfnis haben und dass dieses für einige nicht befriedigt wurde. Aber wenn ein laufendes Verfahren im Gange ist, sind uns die Hände gebunden.
Hartmeier: Ich kann und will diese Frage nicht beantworten, da ich damals nicht an Markus Peters Stelle war.
Hartmeier: Ich kann nicht beurteilen, wie Markus arbeitet. Ich sage nur: Aus meiner Sicht ist es möglich. Ich bin jetzt vier Jahre in der Geschäftsprüfungskommission tätig und habe während dieser Zeit einen vertieften Einblick ins Gemeinwesen erhalten.
Peter: Grundsätzlich schon. Aber es braucht eine andere Aufgabenteilung, sonst ist es nicht möglich. Und die GPK hat ja vor allem Einblick in die Gemeinderatsgeschäfte. Aber eigentlich sind die einzelnen Verwaltungsteile die grossen Brocken. Für mich ist das ganze sowieso keine Pensumsfrage. Wenn man Gemeindepräsident ist, ist man Gemeindepräsident mit allem, was dazugehört.
Hartmeier: Wenn man die Chance bekommt und sich konkrete Ziele setzt, ist 58 sicher nicht zu alt. Mein Ziel sind zwei Amtsperioden. In den ersten vier Jahren würde ich die Situation analysieren, meine Ziele und Ideen anpacken und diese in der zweiten Amtsdauer fertig umsetzen.
Peter: Es wären nicht mal ganz 16 Jahre. Ich habe meine erste Amtsdauer erst ein Jahr später begonnen. Bis man in dieses Amt hineinwächst, dauert es schon drei Jahre. Zudem sind Projekte im Gange, die ich gerne weiterführen möchte. Auch gibt es neue Herausforderungen, wie das kantonale Sparpaket zwei, denen ich mich stellen möchte. Ich bin motiviert, das Amt weiterzuführen.
Peter: Ich bin mit 33 Jahren gewählt worden. Und wenn ich aufs Pensionsalter blicke, wären das 32 Jahre. Irgendwann werde ich mir diese Frage sicher stellen müssen.
Peter: Nein, ich habe keine Abwahlversicherung abgeschlossen.
Hartmeier: Diese Frage stellt sich nicht für mich. Ich bin angetreten, um gewählt zu werden. Aber ja, ich werde bei einem negativen Ergebnis weiterhin in der Geschäftsprüfungskommission tätig sein. Genauso bleibe ich auch Präsident des Gewerbevereins und treibe die angefangenen Projekte voran. Und am Freitag nach den Wahlen werde ich so oder so ein Fest auf der Höchi veranstalten.
Hartmeier: Ich kenne diese Leute nicht. Und ich weiss, dass das nicht so ist. Sonst stünde ich heute nicht da, wo ich stehe.
Hartmeier: Eggersriet ist lebens- und lohnenswert.
Peter: Wir haben es einfach schön in Eggersriet. Er soll mal zu uns hinauf kommen, ich werde ihn schon davon überzeugen.
Interview: Martina Kaiser
Corinne Allenspach