Das Staatspersonal geht für eine Einmaleinlage in die Pensionskasse auf die Strasse – ein Signal an den Kantonsrat.
Unter dem Motto "Jetzt reicht’s" haben am Donnerstag rund 3000 St. Galler Staatsangestellte für eine Einzahlung von 200 Millionen Franken in die Pensionskasse demonstriert. Die Kundgebung fand im Vorfeld der Session in der kommenden Woche statt. Am Dienstag wird der Kantonsrat über das Geschäft befinden; die Finanzkommission des Kantonsparlaments hatte sich im Vorfeld gegen die Einlage ausgesprochen.
Die Kundgebung begann am frühen Abend mit einer Besammlung vor klösterlicher Kulisse auf dem Gallusplatz. Anschliessend gingen die Teilnehmer gemeinsam zur Marktgasse, wo vor dem Vadian-Denkmal eine Bühne aufgebaut war. Der Tenor der fünf Redner lautete, dass die Regierung und der Kantonsrat Verantwortung übernehmen und ihre Versprechen halten müssten.
Neben Vertreterinnen und Vertretern von Verbänden sprach auch der Präsident der St. Galler SP-Grünen-Fraktion Peter Hartmann. Während Jahrzehnten die Vorsorgegelder des Personals abzugreifen und dann die Rechnung nicht zu begleichen: "Das ist Zechprellerei." Die Einlage sei das eine Problem, der Wegfall der Vertrauensbasis das andere. Seit Jahren gebe es keine Reallohnentwicklung, keine Stellen für zusätzliche Aufgaben und mehr Druck am Arbeitsplatz, sagt Hartmann. "Die Politik muss Lehrern, Polizisten und Pflegefachkräften im Kanton mehr Wertschätzung entgegenbringen." Edith Wohlfender, Geschäftsleiterin der St. Galler Sektion des Schweizer Berufsverbands der Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner SBK, verglich die Pensionskasse mit einem Patienten: "Die Pensionskasse braucht jetzt dringlich die versprochene Geldspritze vom Kanton, denn sie muss für uns alle gesund werden."