NVS-Präsident sieht zu viele offene Fragen

Drucken

Opposition Gegen ein Theaterprovisorium im Stadtpark wurde schon vor Bekanntwerden der konkreten Pläne Kritik laut. Am deutlichsten zu hören war sie Mitte März an der Hauptversammlung des Naturschutzve­r­eins Stadt St. Gallen und Umgebung (NVS). Präsident Robert Schmid, NVS-Mitglied Hansueli Stettler und der im Museumsquartier lebende ehemalige CSP-Stadtparlamentarier Theo Stengele zeigten sich dabei skeptisch bis ablehnend.

Abklärungen zu wenig seriös?

Am Montagabend wurde das Umfeld über die Sanierungs­pläne fürs Theatergebäude informiert. Die Skepsis gegenüber einem Theaterprovisorium im Stadtpark hat sich dadurch beim Naturschutz nicht gelegt. Im Gegenteil. Für NVS-Präsident Robert Schmid sind in Zusammenhang damit «zu viele Fragen offen». An der Orientierung sei nicht nur bei ihm der Eindruck entstanden, die Abklärungen für den Standort des Provisoriums seien nicht wirklich vertieft erfolgt. So sei beispielsweise der Parkplatz, wo früher die Olma-Halle 7 gestanden habe, gar nicht in die Evaluation einbezogen worden. Er habe daher etwas den Eindruck, ein Teil der Verantwortlichen sei zu stark aufs Provisorium im Stadtpark fixiert, so dass valable Alternativen im Auswahlverfahren keine wirkliche Chance gehabt hätten.

Aus naturschützerischer Sicht akzeptabel und logistisch erst noch der bessere Platz fürs Theaterprovisorium ist aus Sicht von NVS-Präsident Robert Schmid der Untere Brühl. Dort könne man sich baulich an die Tonhalle anlehnen – analog zur Planung im Stadtpark mit dem Historischen und Völkerkundemuseum. Dadurch sei etwa die Mitbenutzung des Restaurants Concerto möglich. Zudem könne sich der Theaterbetrieb so auf die bestehende Infrastruktur in der Tonhalle abstützen.

Stadtpark ist für NVS weiterhin kein Thema

Wenn es das immerhin 4,5 Millionen Franken teure Provisorium unbedingt brauche, sei für den Naturschutzverein der Untere Brühl der ideale Standort, hielt Robert Schmid gestern Mittwoch auf Anfrage fest. In dieser Haltung wird der NVS-Präsident durch Stimmen aus der Führung des Theaters bestärkt. Im persönlichen Gespräch habe es auch von dort geheissen, dass der Untere Brühl der ideale Standort für den Theaterbetrieb wäre. Der Stadtpark als Standort fürs Provisorium ist gemäss Robert Schmid für den NVS auch weiterhin kein Thema. Ob und wie der städtische Naturschutzverein dagegen vorgehen will, sofern Kanton und Theater am Standort festhalten sollten, ist offen. Das entscheidet gemäss Robert Schmid der NVS-Vorstand an einer seiner nächsten Sitzungen. (vre)