Die neuste Publikation der anonymen Rorschacher Autorenschaft Adda Adda legt den Verdacht nahe, dass die Verbindung mit dem fleissigen Leserbriefschreiber Raffaele F. Schacher aus Goldach über eine «kleine Brieffreundschaft» (Tagblatt vom 17. Dezember) hinausgehen könnte.
Die neuste Publikation der anonymen Rorschacher Autorenschaft Adda Adda legt den Verdacht nahe, dass die Verbindung mit dem fleissigen Leserbriefschreiber Raffaele F. Schacher aus Goldach über eine «kleine Brieffreundschaft» (Tagblatt vom 17. Dezember) hinausgehen könnte. In der gestrigen Post fand die Rorschacher Redaktion des St. Galler Tagblatts die neunte Publikation Adda Addas mit dem Titel «Das Echo ist kein Spiegel». Darin enthalten ist eine Sammlung von 31 Tankas und 17 Haikus.
Ein Tanka ist eine etwa 1300 Jahre alte japanische Gedichtform mit 31 Lauteinheiten. Das Haiku entwickelte sich aus dem Tanka und gilt als kürzeste Gedichtform der Welt. Haikus werden in der Regel nach der Vorgabe von 17 Lauteinheiten auf drei Zeilen (5-7-5) geschrieben. Ein Beispiel aus Adda Addas neuster Publikation: «mit blauer tinte/ schreibe ich siebzehn silben/auf weisses papier.»
Warum aber der Hinweis, dass diese Texte aus Raffaele F. Schachers Feder stammen könnten? Der Goldacher Schriftsteller erzählte in einem Interview mit dieser Zeitung, dass er regelmässig Haikus schreibe und schickte der Redaktion auch schon Kostproben davon. Seine Brieffreundschaft mit Adda Adda muss sehr befruchtend sein, wenn unser aktiver Leserbriefschreiber, – der Adda Adda von Kritik übrigens nicht verschonte –, nun zum anonymen Kreis dazugehört. Aber vielleicht liess sich der oder die schreibwütige Adda Adda vom Briefwechsel lediglich zu Fingerübungen mit der japanischen Kunstform inspirieren. (lem)