Auch in unserer Region haben sich zwei getraut: Seit Jahresbeginn sind Berg und Häggenschwil Einheitsgemeinden. Zu spüren bekommen das aber lediglich Ratsmitglieder und Lehrpersonen.
BERG SG/HÄGGENSCHWIL. Wäre es nicht Silvester gewesen, der Zusammenschluss der Politischen und der Schulgemeinde wäre völlig unspektakulär über die Bühne gegangen. Kein Feuerwerk, kein Festessen, kein Korkenknallen. Und nun sollen die Korken gleich nochmals knallen, wie Gemeindepräsident Hans-Peter Eisenring sagt: Kommenden Dienstag werden die Behördenmitglieder zusammen mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Schule und der Gemeinde offiziell auf die Einheitsgemeinde anstossen. Geändert hat sich indes nicht viel: Die Schulgemeinde gibt es nicht mehr, sie ist neu Teil der Einheitsgemeinde. Und aus dem fünfköpfigen Schulrat wurde eine dreiköpfige Schulratskommission. «Eine Kommission deshalb, weil die Mitglieder künftig nicht mehr von der Bevölkerung, sondern vom Gemeinderat gewählt werden», sagt Eisenring. Die Einheitsgemeinde bedeute also nur für die Ratsmitglieder eine kleine Änderung. Und eine noch kleinere für die Lehrpersonen. «Sie erhalten ihren Zahltag neu von der Politischen Gemeinde.»
Mit Häggenschwil haben 13 der insgesamt 77 Gemeinden im Kanton St. Gallen per 1. Januar 2013 eine Einheitsgemeinde gebildet. Damit sind es neu 47 Einheitsgemeinden. In der Region zusammengeschlossen haben sich dieses Jahr: Häggenschwil, Berg SG, Rorschacherberg und Steinach. Doch anders als in Steinach bleibt die Zahl der Gemeinderäte in Berg dieselbe. «In einer kleinen Gemeinde wie unserer können wir die zusätzliche Belastung durch die Schulgemeinde gut mit den bisherigen Mitgliedern auffangen», sagt Gemeindepräsident Paul Huber. Es bleibt also bei fünf Gemeinderäten, inklusive der Schulratspräsidentin. Der Schulrat hingegen verkleinert sich von fünf auf drei Mitglieder.
Wie für Häggenschwils Gemeindepräsident bringt die Einheitsgemeinde auch für Huber keine Nachteile. Dafür umso mehr Vorteile, wie er sagt. Vor allem im personellen Bereich: «Wird die Administration der Schule auf der Gemeindeverwaltung erledigt, kann sich die Schulbehörde auf die pädagogischen Aufgaben konzentrieren.» Das ist das eine, das andere: «Man benötigt nicht mehr so viele Ratsmitglieder.» Damit meint er nicht nur jene des Schulrates. Bis anhin mussten in Berg auch Mitglieder von zwei Geschäftsprüfungskommissionen (GPK) gewählt werden. In einer Einheitsgemeinde genügt eine GPK. Bringt der Zusammenschluss auch finanzielle Vorteile? «Nein», sagt Huber, «wir erzielen keine Einsparungen. Das wäre eine Illusion.»