Der Wittenbacher Walter Burk hat seinen ersten Alpstein-Krimi geschrieben. Den Ausschlag gab eine Mord-Idee im «Plattenbödeli». Und Ideen für weitere Krimis hat Burk noch mehr.
WITTENBACH. «Es fühlt sich gut an, ein selbstgeschriebenes Buch in den Händen zu halten», freut sich Walter Burk und blättert sichtlich stolz in «Doppelbindung», seinem ersten von vorerst drei geplanten Alpstein-Krimis. Die Präsentation hat am 15. Februar am Tatort stattgefunden, im Berggasthaus Plattenbödeli, dort, wo die Wirtin Franziska Fässler eines Morgens ihre deutsche Serviertochter Viola tot im Käsekeller fand.
Etwa neunzig Personen seien zu Fuss zum Plattenbödeli gewandert, um mit ihm seinen Krimi-Erstling zu feiern, erzählt der Wittenbacher Krimiautor. «Ich habe bereits erfreuliche Rückmeldungen bekommen. Zum Beispiel von Angelika Wessels aus Appenzell, die das Buch gleich in einem Zug durchgelesen hat, weil es so spannend sei.» Ein Buch zu schreiben sei immer sein Wunsch gewesen, verrät Walter Burk. «Ich habe schon in der Schule gerne Aufsätze geschrieben.» Erste Erfahrungen als Autor machte er in den 1970er-Jahren, als er für den Schwimmclub Horgen Zeitungsberichte verfasste. Von 1989 bis 1992 war er Sportredaktor beim «Anzeiger», 1998 schrieb er die Biographie der ehemaligen Strassen-Radweltmeisterin Barbara Heeb.
Aufgewachsen ist Walter Burk am Zürichsee, wohnt aber schon seit 1979 in der Ostschweiz, wo er nach seiner Ausbildung an der ETH zum Turn- und Sportlehrer seine erste Stelle an der Primarschule Gossau antrat. Später hat er sich zum Berufsschullehrer und zum Schulleiter weitergebildet und schliesslich ein Studium in Organisationsentwicklung absolviert, das er Ende 2011 als «Master of Education» abschloss. Der Lebenslauf des mittlerweile bald 57-Jährigen ist reich befrachtet. Aktuell ist er unter anderem als Dozent im Bereich Kommunikation und Organisation an verschiedenen Ostschweizer Fachhochschulen tätig.
Walter Burks Hobby ist das Philosophieren, vorzugsweise beim Wandern im Alpstein. So war es auch im August 2012, als er wie schon so oft im «Plattenbödeli» einkehrte und dort zufällig auf eine Gruppe junger Polizisten traf, die allerdings privat unterwegs war. «Da ging meine Phantasie mit mir durch», erinnert er sich, «und ich überlegte mir, wie es wohl wäre, wenn hier und jetzt ein Mord passieren würde, in Anwesenheit der Polizei.»
Noch vor Ort habe er begonnen, in seinem schwarzen Buch, das er immer bei sich trägt, Handlungsfragmente zu notieren und Personen zu charakterisieren. Zum Beispiel Roger, einen Hobbyphilosophen, der oft im Alpstein wandert und schon lange ein Buch schreiben möchte. Walter Burk schmunzelt: «Gewisse autobiographische Züge in der Figur von Roger lassen sich nicht verleugnen.» Ende August begann Walter Burk zu schreiben, und zehn Wochen später war das Buch fertig.
Das Schreiben sei ihm leicht- gefallen. Aufwendig seien vor allem die Recherchen gewesen, weniger im Alpsteingebiet, «das kenne ich in- und auswendig», als bei Fachleuten der Kriminalistik, Forensik und Rechtsmedizin und bei der echten «Plattenbödeli»-Wirtin Rita Inauen. «Es ist mir wichtig, dass Details und Abläufe ganz genau stimmen», betont der Krimiautor. Über Band zwei mag er noch nichts verraten, ausser dass Polizist Bruno Fässler und Philosoph Roger wieder mit von der Partie sein werden. Und dass der Mord in der «Staubern» geschieht.