Minigolf bekommt Gnadenfrist

Dank einer Planänderung beim Würth-Bau bleibt die Rorschacher Minigolf-Anlage bis Ende August und nicht wie angekündigt nur bis morgen offen. Nach dem Abriss entsteht eine Adventure-Golfanlage im Osten des Strandbads.

Corina Tobler
Drucken
Sonja Filli, Minigolf Rorschach

Sonja Filli, Minigolf Rorschach

RORSCHACH. Vor wenigen Tagen hat Sonja Filli, die seit zwölf Jahren die Minigolf-Anlage betreibt, die gute Nachricht erhalten. Statt wie geplant bereits im August werden die Bauarbeiten am letzten Teil des Würth-Komplexes auf dem Minigolf-Areal erst im September beginnen. «Nun muss ich doch nicht mitten in der Hauptsaison schliessen. Darüber bin ich sehr froh, und auch meine Kunden werden sich freuen. Der Zeitpunkt der Schliessung mitten in den Sommerferien stiess auch bei ihnen auf Unverständnis», zeigt sich Filli erleichtert. Die Anlage wird somit bis Ende August zu den gewohnten Zeiten geöffnet sein.

Nicht früher schliessen als nötig

Die plötzliche Planänderung bei Würth lässt vermuten, dass man mit den Bauarbeiten in Verzug geraten sein könnte. Doch Alfons Zanfrini von der Bauherrenvertretung verneint: «Wir sind im Zeitplan, haben aber einige Arbeiten umdisponiert – nicht nur, aber auch zugunsten der Minigolf-Anlage. Wir haben kein Interesse daran, dass sie früher schliesst als nötig», sagt er. Sonja Filli ist sich bewusst, dass der zusätzliche Monat nur eine Gnadenfrist ist. Zumal der Würth-Bau schon länger einen negativen Einfluss auf ihre Besucherzahlen hat. «Die Stammgäste, die wissen, dass wir hinter dem riesigen Gebäude sind, kommen trotzdem. Doch der Umsatz ist um etwa 50 Prozent eingebrochen, weil die Touristen fehlen», sagt sie.

Kunstrasen statt Beton

Wie ihre berufliche Zukunft aussieht, hat Filli noch nicht entschieden. «Ich würde aber meine Erfahrungen gerne in ein neues Projekt einbringen», sagt sie. Die Zukunft des Minigolfs am Seeufer ist hingegen gesichert, wie Stadtschreiber Bruno Seelos bestätigt. «Auf der östlichen Seite des Strandbads, das ja erweitert wird, wird ein Adventure-Golfplatz erstellt.» Das bedeutet, dass nicht wie bisher auf eingefassten Betonbahnen gespielt wird, sondern auf Kunstrasen. «Das Ganze sieht aus wie ein Golfplatz im Miniformat», sagt Sonja Filli. Ob und wie sie selbst in den Betrieb der neuen Anlage eingebunden sein wird, ist offen. «Ich weiss nicht, wann sie eröffnet wird, und kann nicht darauf warten.»

Eröffnung 2013 vorgesehen

Für die neue Anlage wurde ein Kredit von 650 000 Franken bewilligt. Dieser ist in der Investitionsrechnung der Stadt aufgelistet. «Die SBB sollten sich gemäss Kooperationsvertrag mit 150 000 Franken beteiligen. Der Rest des Geldes kommt aus dem Erlös des Landverkaufs an Würth. Das Geld liegt also bereit», sagt Bruno Seelos. Noch unklar ist, wann die neue Anlage eröffnet wird. Strandbad und Adventure Golf sollen aus Gründen der Effizienz über dieselbe Kasse betrieben werden. «Der Golfplatz wird deshalb erst eröffnet, wenn die neue Kasse steht. Das sollte entweder zu Beginn oder im Laufe der nächsten Saison der Fall sein.»

Noch einen Monat kann weiter Minigolf gespielt werden. Danach entsteht auf dem Areal der Anlage der letzte Teil des Würth-Komplexes (hinten). (Bilder: Corina Tobler)

Noch einen Monat kann weiter Minigolf gespielt werden. Danach entsteht auf dem Areal der Anlage der letzte Teil des Würth-Komplexes (hinten). (Bilder: Corina Tobler)