Migros-Projekt angepasst

Herisau entwickelt und verändert sich. Teil davon ist auch das Neubauprojekt der Migros Ostschweiz. Nach kontroversen Diskussionen ist es konkretisiert worden und wird nun dem Kanton zur zweiten Vorprüfung vorgelegt.

Patrik Kobler
Drucken
Die Fassade des Migros-Neubauprojekts hat gegenüber der ersten Plänen (kleines Bild unten rechts) Änderungen erfahren. (Bild: pd)

Die Fassade des Migros-Neubauprojekts hat gegenüber der ersten Plänen (kleines Bild unten rechts) Änderungen erfahren. (Bild: pd)

HERISAU. Das 60-Millionen-Neubauprojekt der Migros Ostschweiz im Dorfkern von Herisau löste in der Bevölkerung kontroverse Diskussionen aus. Einerseits wird begrüsst, dass die Migros eine attraktive Einkaufsmöglichkeit schaffen will. Andererseits stiess das wuchtige Bauvorhaben, dem unter anderem der denkmalgeschützte Brühlhof und der Mammutbaum zum Opfer fallen, auf heftige Kritik. Es wurden Protestaktionen organisiert, Leserbriefe geschrieben und eine Internetseite (www.zentrum-neubau.ch) aufgeschaltet.

Auf Anliegen eingegangen

Auch die Politik blieb nicht untätig. Die Präsidenten der fünf im Einwohnerrat vertretenen Parteien haben sich bei der Migros über die Entwicklung des Projektes erkundigt. Einwohnerratspräsident und Ortspräsident der FDP Herisau, Markus Brönnimann, dazu: «Aufgrund des ersten kommunizierten Standes hatten wir Bedenken, dass das Projekt überhaupt mehrheitsfähig ist.» In der Zwischenzeit hätten ihnen die Verantwortlichen den neusten Stand präsentiert. «Wir haben gesehen, dass auf unsere geäusserten Anliegen eingegangen wurde», so Brönnimann.

Einkaufen, wohnen, parkieren

Der Neubau wird um einiges grösser werden als das bestehende Gebäude. Das Bauvorhaben umfasst insgesamt 30 000 Quadratmeter. Die Verkaufsfläche der Migros wird von 1400 Quadratmetern auf 2500 Quadratmeter vergrössert. Geplant sind neben dem Supermarkt auch Mietwohnungen und Parkplätze.

Laut Silke Seichter, Mediensprecherin der Migros Ostschweiz, wurde das Bauprojekt in den letzten Monaten zusammen mit den Architekten «weiterentwickelt und konkretisiert». «Im Fokus stand dabei das Aufbrechen der Fassade, so dass durch grössere Fensterfronten und Laubengänge ein besserer Kontakt zwischen Innen- und Aussenwelt möglich wird», sagt sie. Neu werde die Fassade mit Holzlamellen verkleidet, die dem Bau Wärme verleihen sollen. Ausserdem führe das stärker zum Eingang hin ausgerichtete Migros-Restaurant zu einer freundlichen Eingangssituation mit grosszügigem Aussensitzplatz. Und Laubengangwohnungen würden für zusätzliche Leichtigkeit und Transparenz des Gebäudes sorgen, so Silke Seichter. Das Raumprogramm ist von den Änderungen nicht tangiert; Mammutbaum und «Brühlhof» müssten dem Neubau weiterhin weichen.

Planauflage nach Sommerferien

Nun werden die nächsten Planungsverfahren gestartet: Teilzonenplanänderung, Schutzentlassung und Gestaltungsplan. Ab Anfang Mai erfolgt die zweite Vorprüfung des Projekts durch das Departement Bau und Umwelt des Kantons Appenzell Ausserrhoden. Ziel der Migros ist die öffentliche Planauflage nach den Sommerferien 2012. Gemäss Silke Seichter werden die Kundinnen und Kunden aktuelle Informationen sowie einige Modellbilder in diesen Tagen in der Filiale in Herisau finden. Die Internetseite zum Bauprojekt werde ebenfalls aktualisiert, sobald die Visualisierungen des überarbeiteten Gebäudeentwurfs erstellt seien.

www.migros-neubau-herisau.ch