Nicht nur Ereignisse prägen das Jahr 2013, sondern auch Gesichter. Menschen, die sich für andere engagieren, mitreissen oder Schicksalsschläge meistern. Erinnerungen an einige davon.
REGION. Der Bürgerkrieg in Syrien macht 2013 Schlagzeilen. Einer, der dem Krieg ganz nah und doch weit weg ist, ist Mousa Haj. Der syrische Flüchtling lebt mit seiner Frau Sültan und Sohn Royar in Goldach. Der Rest seiner Familie – Vater, Mutter, Bruder, Schwester – lebt noch immer in Syrien. Das Geschehen in seiner Heimat verfolgt Mousa Haj via Fernsehen und Internet.
Die Heimat für lange Zeit verlassen wird in wenigen Tagen Karin Uhr. Im Juli schliesst die Rorschacherin als fünfte Schweizer Frau überhaupt die Ausbildung zur UNO-Blaumütze ab. Sie wird somit als unbewaffnete Militärbeobachterin eingesetzt, deren Aufgabe das Überwachen eines Friedensabkommens ist. Am 12. Januar fliegt sie nach Tel Aviv, danach geht's für ein Jahr weiter nach Jerusalem.
Ein neues Kapitel beginnt am 21. April auch für den deutschen Unternehmer Reinhold Würth. An seinem 78. Geburtstag wird das Würth Haus in Rorschach eröffnet, das neben Büros und Kongressräumen auch die öffentliche Kunstausstellung Forum Würth beherbergt.
Erst ganz am Anfang seiner Karriere steht der 24jährige Goldacher Remo Cotrotzo. Er gewinnt im September als Mitglied einer siebenköpfigen Studentengruppe den WTT Young Leader Award der Fachhochschule St. Gallen.
Film statt Buch: Die Rorschacherin Rosie Bühler wechselt nach der Schliessung ihrer Buchhandlung zum Kornhaus das Medium. Seit Anfang 2013 leitet sie das Kino Rosental in Heiden. Viel Idealismus braucht sie auch im neuen Job. Die grösste Herausforderung sei, den Fortbestand des Kinos zu sichern.
Mit Herausforderungen anderer Art ist Peter Hochreutener konfrontiert. Der querschnittgelähmte Goldacher engagiert sich seit Jahren wohltätig. Ende Juni folgen die Spitzensportler Heinz Frei und Sandra Graf, beide Sieger an den Paralympics in London 2012, der Einladung an seine Benefizveranstaltung auf der Sportanlage Kellen. 4500 Franken kommen zusammen.
Ebenfalls stets für die Benachteiligten im Einsatz ist die Rorschacherin Astrid Eisenring. Seit zehn Jahren organisiert sie Weihnachtspäckli-Aktionen für Strassenkinder, arme Familien und Senioren in der Ukraine und Rumänien, dazu Hilfsgütertransporte nach Osteuropa. Etwa 80 Sattelschlepper voller Hilfsgüter hat sie mit ihrem Verein «Hoffnung für Kinder in Not» bereits nach Osteuropa entsandt. Im wahrsten Sinne des Wortes bewegen will die Goldacherin Sandrina Bischof, und zwar am OpenAir St. Gallen. Zum Song «Thrift Shop» plant sie einen Flashmob, der allerdings in der Menschenmasse untergeht.
Im Zentrum der Aufmerksamkeit steht hingegen der mitreissende Auftritt von Ständeratspräsident Filippo Lombardi am 31. Juli auf der Arionwiese. An der gemeinsamen 1.-August-Feier von Goldach, Rorschach und Rorschacherberg hält er eine flammende Rede für die Schweiz. Damit reisst er das begeisterte Publikum mit.
Für Spannung sorgt Turnierdirektor Michi Bleiker seit sieben Jahren mit Spitzen-Beachvolleyball auf dem Rorschacher Kabisplatz. Der als Beachevent initiierte Anlass wird 2013 in die Coop Beachtour aufgenommen und lockt die nationale Elite nach Rorschach. 27 000 Zuschauer verfolgen die Spiele auf dem Centre Court.
Die ganze Welt verfolgt im Herbst, was sich auf den Philippinen abspielt. Zuerst ein starkes Erdbeben, dann am 8. November Taifun Haiyan. Die Goldacher Filipina Victoria Mayer und ihre Landsleute leiden, lassen sich aber nicht unterkriegen. Mayer initiiert mit weiteren Filipinas in der Ostschweiz erfolgreich eine Hilfsaktion für die Philippinen und hilft mit dem gesammelten Geld an Ort und Stelle.
Geholfen hat auch Kurt Reich, und zwar 15 Jahre lang als Feuerwehrkommandant. Zunächst an der Spitze der Rorschacher Feuerwehr, dann der Feuerwehr Rorschach-Rorschacherberg. Im Dezember tritt er zurück und übergibt sein Amt an Edgar Kohlbrenner.
Nach drei Jahren zieht sich Gastronom René Engler vom «Engler's am See» Ende 2013 aus Rorschach zurück. Gründe sind sein Engagement im Schloss Wartensee, aber auch das Nein zum Hafengebäude. Lange hoffte er, seine Gäste künftig auch draussen bedienen zu können. Daraus ist nichts geworden. Nun übernimmt der bisherige Küchenchef Michael Schweizer das Restaurant am Hafen.
Auch das Sandskulpturen-Festival hat 2013 einen Abschied zu verzeichnen. Alexander Kleger, 14 Jahre lang die organisatorische rechte Hand des künstlerischen Leiters Urs Koller, zieht sich aus dem OK zurück. Ohne Alexander Kleger wäre das Festival nie so erfolgreich geworden, wie es heute sei, würdigt Urs Koller Klegers Verdienste. (red.)