Lektionen in Crash-Management

Die zentrale Aufgabe eines Wirtschaftskapitäns ist es, seine Firma nicht gegen die Wand zu fahren. Gestern nachmittag gab es dazu für die Studierenden auf dem Rosenberg praxisnahen Unterricht.

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Kopf-an-Kopf-Rennen um die Podestplätze des «Bobbycar Battle». (Bild: Lionel Rentsch)

Kopf-an-Kopf-Rennen um die Podestplätze des «Bobbycar Battle». (Bild: Lionel Rentsch)

Die zentrale Aufgabe eines Wirtschaftskapitäns ist es, seine Firma nicht gegen die Wand zu fahren. Gestern nachmittag gab es dazu für die Studierenden auf dem Rosenberg praxisnahen Unterricht. Am zweiten «HSG Bobbycar Battle» wurde gezeigt, wie die Konkurrenz effizient ausgeschaltet und den Hindernissen auf dem Weg an die Spitze erfolgreich ausgewichen werden kann. Eine amüsante Lektion in Crash-Management oder: Wie man auf einem Kinderauto eine steile Strasse hinuntersaust.

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Es herrschen perfekte Verhältnisse für das waghalsige Rennen die Gatterstrasse hinunter. Die Sonne scheint, kein Wind bremst die «todesmutigen Fahrer», die Fahrbahn ist trocken. Kein Wunder säumen Hunderte von Studenten die Rennbahn. Ein Grüppchen Rentner verfolgt das Rennen von einer Gartenterrasse aus. 20 Teams haben sich für das Formel 1 der infantilen Gefährte angemeldet. Allerdings treten nur 19 im K. o.-System gegeneinander an. «Die Mechaniker des Bündner-Vereins haben ihren Bobbycar so lange getunt, bis er auseinandergefallen ist», sagt Nathalie Bosshard, die das Rennen auf die Beine gestellt hat und moderiert. Nachdem im letzten Jahr nur Studierende der HSG an den Start gingen, sind dieses Mal auch Teams aus Zürich und Bern dabei. «Wir haben jahrelang an einer neuen Lenkung geforscht», geben sich die Gäste von der ETH in weissen Wissenschafterkitteln siegessicher.

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Nach einer gemeinsamen Abfahrt hinter dem Safety-Bobby-Car – der Fahrer ist mit Feuerlöscher und Schutzhelm für den schlimmsten Crash gewappnet – wird die Rennbahn für die erste Quali-Runde freigegeben. Mit lustigen Kostümen, hochgezogenen Füssen und festem Griff ums Lenkrad rasen die unerschrockenen Studenten die Strasse runter. Oder schleichen wie der letzte Fahrer, der es trotzdem schafft, sein Auto in die Strohballen zu steuern. «Irgendwas stimmt mit der Lenkung nicht», murmelt er in seinen Helm.

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Nach Qualifikationsrunden, Halbfinal und Final stehen die Sieger fest. «Neben der Geschwindigkeit zählte auch die Gestaltung der Bobbycars und der Kostüme sowie die Anzahl Fans auf Facebook», erklärt Bosshard. Das Rennen gewonnen hat das St. Galler Team Pinsel GT. Trotz, oder vielleicht gerade wegen dem undynamischen Dildo auf dem Fahrerhelm. (hae)