KURIOSES: Fallende Decke und ein Entlein

Eine Ente auf einem Balkon, eine Decke, die auf Gäste fällt und randalierende Studenten: Stadtpolizisten und Feuerwehrleute rückten 2017 zu Einsätzen aus, die nicht alltäglich sind.

Christoph Renn
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Im Restaurant Facincani fiel den Gästen am 3. Februar die Decke auf den Kopf. (Bild: Hanspeter Schiess)

Im Restaurant Facincani fiel den Gästen am 3. Februar die Decke auf den Kopf. (Bild: Hanspeter Schiess)

Christoph Renn

christoph.renn

@tagblatt.ch

Einsätze von Polizei und Feuerwehr sind oft gefährlich, tragisch und aufwühlend. Doch gibt es auch Situationen, welche die Beamten zum Schmunzeln bringen – die Gründe dafür sind so unterschiedlich, wie die Einsätze skurril. Oft sind es aber genau diese Vorfälle, die den Einsatzkräften lange in Erinnerung bleiben. Aber nicht nur witzige, auch einzigartige und tierische Vorfälle finden ihren Platz in der Jahreschronik.

Ein Entlein schlüpfte in den Armen der Polizei

Da ist zum Beispiel die Geschichte von Entlein Emily, die auch in den Sozialen Medien die Runde machte. «Eine Patrouille rückte aus, weil sich eine Ente auf einen Balkon verirrt hatte», erinnert sich Dionys Widmer, Sprecher der Stadtpolizei. Neben ihr lag ein Ei. Die Polizisten schnappten die Ente und wollten sie zusammen mit dem Ei zur Voliere bringen. Doch auf dem Weg dorthin begann das Ei plötzlich zu rütteln. Wenig später schlüpfte ein junges Entlein. Die Stadtpolizei taufte es daraufhin Emily. Tierische Einsätze waren 2017 besonders häufig: «Im August flatterte eine Fledermaus wild durch ein Büro», sagt Widmer. Erst den Polizisten gelang es, das aufgebrachte Tier ins Freie zu treiben und die Angestellten zu beruhigen. Zudem entdeckte die Feuerwehr im Juni Hunderte Fische, die an der Wasseroberfläche im Nestweiher nach Luft schnappten. Die Einsatzkräfte pumpten frisches Wasser in den Teich und die Tiere überlebten.

Studierende im Ausnahmezustand

Am 26. Oktober lösten Studierende der Universität St. Gallen einen längeren Polizeieinsatz aus. Rund hundert HSGler feierten eine wilde Party. Als die Polizei das feuchtfröhliche Fest auflöste, ging der Ärger erst richtig los. Studierende warfen mit Flaschen um sich und beleidigten die Einsatzkräfte mit «fuck the police»-Rufen. Damit nicht genug: Einige pinkelten auf an den Strassenrand und an Mauern.

Ein spezieller Anruf ging im Februar bei der Polizei ein. Ein Restaurantbetreiber meldete, dass soeben die Akustikdecke in seinem Lokal heruntergefallen sei. Rund 30 Gäste waren zu diesem Zeitpunkt im Restaurant. Zwei Personen verletzten sich dabei am Kopf. Doch der Schrecken war grösser als die Schmerzen. Sie mussten nicht in medizinische Behandlung.

Mit Lieferwagen Feueralarm ausgelöst

Wie jedes Jahr halten Autofahrer die Polizei auf Trab. So auch 2017. Da ist der Fall eines Fahrers eines Abschleppdienstes, der bei seinem Fahrzeug die Handbremse nicht angezogen hat. Prompt rollte es samt Anhänger rückwärts in ein anderes Auto. Ein anderer Lenker eines Lieferwagens fuhr ahnungslos in eine Tiefgarage. Doch vergass er die Höhe seines Fahrzeuges: Die Decke war deutlich zu niedrig. Bei der Einfahrt streifte er einen Feuermelder. Dies wiederum löste einen Alarm bei der Feuerwehr aus und wenige Minuten später waren mehrere Einsatzkräfte vor Ort. Doch statt lodernder Flammen fanden sie nur einen Autofahrer mit rotem Kopf vor. Und da sind diese Lenker, die keinen Fahrzeugausweis besitzen. Oft sind sie bekifft, meist betrunken und immer wieder fallen sie der Polizei durch ihr spezielles Fahrverhalten auf.

Ein anderer Vorfall liess nicht nur der Polizei, sondern auch Passanten am Bahnhof den Atem stocken. Ein Mann drohte von einem Kran zu springen. Das Drama dauerte rund drei Stunden. Der Vorfall endete glimpflich. Am Ende kletterte der Mann freiwillig wieder nach unten.