KUNSTRAD: Fahrplan Richtung EM stimmt

Für den Rheinecker Kunstradvierer hat die neue Saison begonnen. Das Ziel: die Europameisterschaft. Dafür trainieren die vier jungen Frauen mit Fleiss und Hingabe. Und fahren schon erste Erfolge ein.

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Die vier Kunstradfahrerinnen des VC Rheineck holten sich am Regio-Cup den Sieg. (Bild: PD)

Die vier Kunstradfahrerinnen des VC Rheineck holten sich am Regio-Cup den Sieg. (Bild: PD)

Nach der Saison ist vor der Saison. Deshalb haben Laura Tarneller, Ronja Zünd, Nadine Bissegger und Fabienne Haas früh mit den Vorbereitungen angefangen. Nach der sehr erfolgreichen Saison 2016, mit dem 3. Rang an den Europameisterschaften und dem Schweizer- Meister-Titel, begann der Rhein­ecker Kunstradvierer früh mit dem Trainieren der neuen Elemente für die Zielkür 2017. Dies verlangt viel Hingabe und Fleiss. Denn die neue Kür weist einige Punkte mehr auf und ist von der Schwierigkeit her eine Stufe höher.

Nach der ersten Trainingsphase unternahm man Anfang Oktober einen Ausflug ins Elsass, um am Schilik Open den Formstand zu testen. Der erste Test verlief erfreulich gut, gelang es doch dem Viererteam, seine Kategorie zu gewinnen. Ende Oktober ging es zuerst zur Elite-Schweizer-Meisterschaft nach Schöftland, wo die vier den dritten Rang erreichten. Eine Woche später folgte der nächste Test am grossen Weinpreis in Erlenbach. Inmitten der Kunstradweltspitze zeigten sie erneut eine gute Kür, qualifizierten sich für die Finalrunde und durften an der Abendveranstaltung mit den Besten ihr Können zeigen. Die Erkenntnisse nahm man mit ins Heimtraining, wo man an der neuen Kür weiterfeilte. Mit diesen Leistungen im 2016 erreichten die vier erneut den dritten Rang als Mannschaft in der UCI-Jahreswertung. Mitte Dezember erfolgte mit dem Weihnachtsmeeting in Oberbüren der Startschuss in die Saison 2017. Sich am ersten Wettkampf, der zählt, mit einer neuen Kür zu präsentieren, ist etwas Besonderes. Die vier Nachwuchstalente lan­deten auf dem ersten Rang. Die Kür war zwar noch nicht so rund, wie man es sich gewünscht hatte, letztlich waren sie aber zufrieden mit dem Ergebnis von 155 Punkten. Dies bedeutete, dass die Quali für den Swiss-Cup und die Schweizer Meisterschaft 2017 «im Sack» sind. Das erste Ziel war erreicht, somit konnten sie sich wieder dem eigentlichen Ziel für 2017 widmen: der EM.

Sieg trotz erschwerter Bedingungen

Vergangenes Wochenende fand in Amriswil der Regio-Cup Nord-Ost statt. In der kleinen und viel zu kalten Halle hatten die vier jungen Frauen zu Beginn Mühe. Da es ein regionaler Wettkampf war und die Platzverhältnisse es nicht anders erlaubten, betrug die Fahrfläche nur ein Mindestmass. Für die 1er- und 2er-Disziplinen kein Problem, für Mannschaften wie Vierer und Sechser wird es jedoch sehr eng – zumal sie sich im Heimtraining internationale Masse gewohnt sind. So waren viele Abzüge wegen fehlender Wegstrecken oder Unsicherheiten auf dem Wertungsbogen, die unter normalen Bedingungen nicht auftauchen. In der ersten Runde am Samstag fuhren die vier ein gutes 156er-Resultat und übernahmen die Führung. Da sie sich jetzt an die Gegebenheiten gewohnt hatten, sah die Kür in der zweiten Runde viel besser aus. Zwar war auch diese nicht fehlerfrei, jedoch im Vergleich souverän und sehr schön anzusehen. Das Resultat mit 171,53 Punkten war wohlverdient. Sie bauten die Führung bei den Vierer-Juniorinnen aus und gewannen sowohl den Regio-Cup 2017 als auch den St. Galler Kantonalmeistertitel vor der Konkurrenz aus Uzwil. Damit heizen die vier Sportlerinnen den Dampfkessel ihres Zugs Richtung EM mächtig an – und es ist erst Januar. (maz/lim)