KUNDGEBUNG: Angekündigte Demo war kein PR-Gag

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Bereits vor der Eröffnung des ersten voll veganen Ladens in St. Gallen hat er Medienschlagzeilen ausgelöst. Fleisch-Aktivisten kündeten eine Protestaktion an. «Vegantasia»-Inhaber Renato Werndli zögerte keine Sekunde und meldete die Ankündigung den Medien. In einem anonymen Anruf habe er erfahren, dass gegen die Eröffnung protestiert werde. Doch die Fleischliebhaber haben kalte Füsse bekommen und die Kundgebung unter dem Titel «Fleisch = Kulturgut» wurde abgesagt. Weil die Veganer sie «bei den Medien verpetzt» hätten, wie Werndli in einer Mitteilung schrieb.

Den Rückzug verkündeten die Fleischliebhaber, so es sie denn wirklich gab, in einem skurrilen anonymen Schreiben, das an einen schlechten Krimi erinnert – mit einzeln ausgeschnittenen Buchstaben. Schnell wurde in den Internet-Kommentaren der Verdacht laut, die Veganer um Tierrechtsaktivist Werndli hätten alles inszeniert, um mediale Aufmerksamkeit für den veganen Laden «Vegantasia» zu erhalten. Dass so eine Anti-Kundgebung auch gute Werbung für Werndlis neuen Laden in St. Gallen darstellt, bestreitet er nicht. «Es handelt sich dabei jedoch nicht um einen billigen PR-Gag von uns», dementiert Werndli die Anschuldigungen.

Ganz ohne Kundgebung startet der erste voll vegane Laden diesen Samstag jedoch nicht. Trotz des Rückziehers der Fleischfresser halten die «Autonomen Tierrechtsaktivistinnen und Tierrechtsaktivisten Zürich» (Ataz) am Auftritt an der Eröffnung fest. Sie wollen um 15 Uhr Werbung für den veganen Lebensstil machen. (ren)