Bleibt zu hoffen, dass sich die Wogen im Wittenbacher Kirchenrat nach der Wahl vom 8. November glätten. Bald haben sich alle Beteiligten geäussert.
WITTENBACH. Es hätte eigentlich alles ganz einfach sein können. Zur Wahl in den Wittenbacher Kirchenverwaltungsrat (KVR) der Katholiken stellten sich Mitte September alle Bisherigen und Dorfbeck Albert Gätzi für den vakanten Sitz. Nachdem immer noch ein Sitz frei ist, folgt im Wittenbacher «Puls» ein unmissverständliches Inserat aufs andere.
Mitte September war das bisherige KVR-Mitglied Bruno Wahsel knapp nicht wiedergewählt worden. Für den zweiten Wahlgang vom 8. November stellte sich kein Kandidat, so dass nun leere Wahlzettel gedruckt werden mussten. Eine unglückliche Situation für alle. Auf Eigeninitiative, und ohne Rücksprache mit KVR-Präsidentin Gaby Merz, bat Gätzi Mitte Oktober über den «Puls» Interessierte für den KVR, sich bei ihm zu melden. Für Gaby Merz stimmte dieses Vorgehen gar nicht, wie sie im Tagblatt sagte (Ausgabe vom 26. Oktober). Das Seelsorgeteam meldete sich nach dem Inserat ebenfalls zu Wort und empfahl den Kirchbürgern Bruno Wahsel zur Wahl. Und jetzt stellt Gaby Merz im Namen des KVR im aktuellen «Puls» auf einer halben A4-Seite klar, dass man Gätzis Vorgehen nicht gutheisse. So sei er nicht beauftragt worden, bezüglich des freien Sitzes zu handeln, heisst es etwa. Ausserdem kenne er die konkrete Arbeit des KVR noch nicht, da er sein Amt erst im Januar antrete. «Die Kommunikation gegen aussen geschieht in der Regel über die Präsidentin. Die Ratsmitglieder unterstehen der Schweigepflicht», heisst es zum Schluss. Gätzi selber nimmt die Mitteilung des KVR gelassen. «Ich habe kein Problem damit», sagt er. Auch hinsichtlich der künftigen Zusammenarbeit im Rat hat er keine Bedenken. «Thema ist nicht, dass wir zusammen streiten müssen, sondern etwas bewirken.»
Anfang Woche führte Gätzi Gespräche mit Interessenten für den freien Sitz, wie er sagt. Zur Wahl werde sich aber niemand stellen. «Nach Rücksprache mit dem Seelsorgeteam hat man mir gesagt, dass Bruno Wahsel die Wahl annehmen würde», sagt Gätzi. Weitere Namen vorzuschlagen sei daher hinfällig: «Es lässt sich sicher niemand auf eine Kampfwahl ein.»
Gätzi, der seit Jahren mit Wahsel in einem privaten Streit liegt, sieht kein Problem, wenn Wahsel gewählt wird. «Für mich wäre es von Anfang an okay gewesen. Ich hätte ja nie gedacht, dass er im ersten Wahlgang nicht wiedergewählt würde.» Gätzi würde es begrüssen, wenn Wahsel sich vor dem 8. November öffentlich äussern würde. «Damit die Kirchbürger wissen, woran sie sind.»