Kanton erhöht Beiträge an Konzert und Theater

ST.GALLEN. Der Kanton erhöht seinen Beitrag an Konzert und Theater St.Gallen von 55 auf 70 Prozent und entlastet so die Stadt finanziell. Dies sieht eine neue Subventionsordnung vor. Das letzte Wort hat das Volk.

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Stadttheater Tonhalle und Kunstmuseum auf einen Blick: Der Kanton zahlt mehr Beiträge. (Bild: Ralph Ribi)

Stadttheater Tonhalle und Kunstmuseum auf einen Blick: Der Kanton zahlt mehr Beiträge. (Bild: Ralph Ribi)

Regierungsrätin Kathrin Hilber stellte die neue Subventionsordnung am Mittwoch vor. Gemäss der Gesetzesvorlage zahlt der Kanton künftig 70 Prozent, die Stadt 30 Prozent der Beiträge an Konzert und Theater. Die Subventionen werden um 4,5 Millionen auf jährlich rund 27 Millionen Franken erhöht.

Voraussetzung für das verstärkte Engagement des Kantons ist die Neugestaltung des Finanzausgleichs und der Aufgabenteilung zwischen den Kantonen (NFA). Laut Hilber sieht die NFA vor, dass die Nachbarkantone die St.Galler Kulturinstitutionen massgeblich mitfinanzieren.

Nachbarkantone zahlen mit
Verhandlungen mit dem Kanton Thurgau und den beiden Appenzell seien im Gang, sagte Hilber. Die «Kulturministerin» geht davon aus,
dass die Nachbarkantone künftig höhere Beiträge zahlen als die bisherigen gesamthaften 1,1 Millionen Franken. Die Besucherzahlen des Theaters und der Tonhalle rechtfertigten dies.

Die Stadt St.Gallen wird durch den neuen Kostenschlüssel um 1,25 Mio. Franken jährlich entlastet. Stadtpräsident Thomas Scheitlin begrüsste die Vorlage. Die Stadt habe seit Jahren auf ein verstärktes Engament des Kantons hingearbeitet. Im Gegenzug will die Stadt mehr Geld in die Museen investieren.

Höhere Löhne für Chorsänger und Musiker
Der Betriebsbeitrag soll von 22,5 auf 27 Millionen Franken erhöht werden. Hauptgrund dafür ist ein Nachholbedarf bei den Löhnen des Theater- und Konzertpersonals. Knapp eine Million ist für den Ausgleich der Teuerung (4Prozent) vorgesehen. Zudem sollen der Theaterchor und das Sinfonieorchester besser entlöhnt werden.

Der Direktor der Genossenschaft Konzert und Theater, Werner Signer, sprach von einem «eigentlichen Sanierungspaket». Mit dem neuen Leistungsauftrag könne das bisherige erfolgreiche Mehrsparten-Programm weiter angeboten werden. Auch in Zukunft könnten «starke Akzente und Impulse» gesetzt werden.

Die neue Subventionsordnung untersteht im Kanton dem obligatorischen Finanzreferendum. Sofern der Kantonsrat die Vorlage wie geplant im April und Juni behandelt, können die Stimmberechtigten im kommenden Herbst entscheiden. Das Gesetz könnte dann Anfang 2010 in Kraft treten. (sda)