Das Projekt ökologische Vernetzung in Muolen wird konkret. Der Gemeinderat erwartet bis Ende Januar Rückmeldungen aus der Bevölkerung.
MUOLEN. 55 mittlere bis grössere landwirtschaftliche Betriebe sind in Muolen tätig. Die landwirtschaftliche Nutzfläche umfasst 940 Hektaren, insgesamt existieren 11 000 Hochstammbäume. Erich Frick, Lehrer und Berater am Landwirtschaftszentrum Flawil, bezeichnete «diese guten Voraussetzungen für eine ökologische Vernetzung» am Informationsanlass vom Mittwoch als Chance.
Frick legte den 46 Besucherinnen und Besuchern die ökologische Vernetzung dar. Ziel sei es, die Artenvielfalt zu erhalten und zu fördern. «Dazu gehören Wiesen, Streue, Hecken, Feld- und Ufergehölze sowie Hochstammobstbäume», sagt Frick. Die Vernetzung beschränke sich auf Landwirtschaftsbetriebe und beruhe auf Freiwilligkeit. Und: «Um am Vernetzungsprojekt teilzunehmen und Ökobeiträge zu erzielen, müssen sieben Prozent der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche als ökologische Ausgleichsflächen ausgewiesen sein.» Frick meint, dass sich eine Teilnahme an der ökologischen Vernetzung lohne. Denn nach einer einmaligen Kostenbeteiligung für die Erarbeitung des Vernetzungsprojektes würden innert sechs Jahren über viermal höhere Beiträge ausgeschüttet.
Unter den Anwesenden regte sich Misstrauen. «Wird der Bund nach den Enttäuschungen in der Agrarpolitik sein Versprechen halten?», wollte ein Besucher wissen. Und ein anderer fragte, ob der Bund beabsichtige, in der Schweiz einen Garten oder gar ein Museum zu errichten. «Werden wir nicht zu Hobbygärtnern?» Frick vermochte teilweise zu beschwichtigen: «Grundsätzlich liegen die Entscheidungen bei der Politik», sagt er. «Doch die Aussichten für die Weiterführung der ökologischen Vernetzung sind gut.»
Gemeindepräsident Bernhard Keller wies darauf hin, dass ein Anlauf zur ökologischen Vernetzung 2001 gescheitert sei, weil für viele Landwirte die Zeit noch nicht reif gewesen sei.
Von einem Besucher wurde eine umfangreiche Grundlagenerarbeitung gefordert, was Keller auch versprach. Bis Ende Januar erwartet der Gemeinderat Rückmeldungen aus der Bevölkerung. Er wird das Projekt bei Interesse bearbeiten lassen. Frick vertrat die Ansicht, dass genügend Zeit bestünde, um die ökologische Vernetzung in Muolen ab dem 1. Januar 2014 anlaufen zu lassen.