Neu im Parlament
Etwas überraschend wurde Manuela Ronzani (SVP) im Herbst ins St. Galler Stadtparlament gewählt. Die 26-jährige Studentin der Rechtswissenschaften hat sich bisher im Rat lieber beobachtend zurückgehalten als von Anfang an vorzupreschen. Gefallen findet Ronzani nicht nur an den Geschäften, sondern auch am freundschaftlichen Umgang im Waaghaus.
Was hat Sie in der kurzen Zeit als Parlamentarierin bisher am meisten beeindruckt?
Es ist noch alles so neu, dass beinahe jeder Aspekt der Parlamentsarbeit einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat. Besonders gefallen haben mir aber die beiden Sitzungen.
Sie haben sich, im Gegensatz zu anderen Neulingen im Rat, bisher zurückgehalten. War das eine bewusste Entscheidung?
Ja, ich wollte mir zunächst einen Überblick verschaffen. Mein Ziel ist es aber, möglichst bald einen Vorstoss einzureichen und mitzuwirken, statt nur abzustimmen.
Haben Sie schon eine Idee, in welche Richtung ein solcher Vorstoss gehen könnte?
Mir ist die politische Bildung ein wichtiges Anliegen. Als Präsidentin des St. Galler Jugendparlaments habe ich mich über drei Jahre lang dafür eingesetzt. In diese Richtung könnte es also durchaus gehen.
Ein Vorstoss von Links-Grün wollte im Februar Abstimmungsunterlagen für alle. Das hätte Ihnen vor diesem Hintergrund doch gefallen müssen.
Hat es auch. Ich fand das Anliegen sympathisch. Trotzdem habe ich dagegen gestimmt – aus Rücksicht auf die Umwelt wegen des vielen Papiers.
Hat die Arbeit im Parlament bis jetzt Ihren Erwartungen entsprochen?
Ja, schon. Was mich positiv überrascht hat, war die entspannte und konstruktive Stimmung über die Parteigrenzen hinaus. Auch in der GPK wurde ich warm empfangen. Das freut mich und spornt mich zusätzlich an. (ghi)
Am 1. Januar hat das neu gewählte Stadtparlament seine Arbeit aufgenommen. Angetreten sind dabei auch zehn Neue. Die Stadtredaktion lässt sie hier zu Wort kommen.