Das Mäuerchen an der Gallusstrasse ist an diesem Nachmittag gut besetzt. Familien mit Kindern, Lesende, Touristen und müde Spaziergänger haben sich niedergelassen. Neben der Sitzbank aus Stein machen auch fünf Golden Retriever eine Verschnaufpause.
Das Mäuerchen an der Gallusstrasse ist an diesem Nachmittag gut besetzt. Familien mit Kindern, Lesende, Touristen und müde Spaziergänger haben sich niedergelassen. Neben der Sitzbank aus Stein machen auch fünf Golden Retriever eine Verschnaufpause. Sie sind nicht etwa hier abgegeben worden, damit sich ihre Besitzer die Kathedrale von innen ansehen können, sondern gehören alle zum gleichen anderen Ende der Leine: Dort sitzen Franz Mayer und Monika Wildi von der Hundeschule Wylhof in Birrwil. Und mit Verschnaufen hat der Aufenthalt in der St. Galler Altstadt wenig zu tun. Die Vierbeiner befinden sich nämlich im harten Alltagstraining. Es gilt, den verlockenden Gerüchen aus Restaurantküchen zu widerstehen, Tauben vorbeiwatscheln zu lassen, einen kühlen Kopf bei raschelnden Einkaufstaschen, spielenden Kindern und lärmigen Baggern zu bewahren und andere Hunde nicht überschwenglich zu begrüssen. «Die Hunde sind Sozialhunde mit Vorbildfunktion, die Vorzeigetiere unserer Schule», sagt Franz Mayer. Einige von ihnen seien ausgebildete Suchhunde. «Wir fahren oft nach St. Gallen. Hier machen wir gute Begegnungen mit freundlichen und toleranten Leuten», sagen die beiden. Hier werden sie wohl auch alles vorfinden, was zum Hundetraining gehört: Slaloms durch die Altstadtgassen, Hindernisparcours um die Baustelle beim Gallusplatz – Lärmbeschallung inklusive – von der Sonne gewärmte nigelnagelneue Pflastersteine als Sitzunterlage. «Und etwas Erholung am Gübsensee», ergänzt Wildi. (jag)
Täglich tun Menschen Dinge, die Fragen aufwerfen. Aber fragen wir nach? Wir tun's diesen Sommer: Äxgüsi, was machen Sie da?