Günstigerer Strom in Gossau

GOSSAU. Der Strompreis entwickelt sich in der Region sehr unterschiedlich: Für die Kunden der Gossauer Stadtwerke etwa sinkt er, insbesondere für Haushalte und Gewerbe. Auf dem Gebiet der Elektra Andwil hingegen wird der Strom teurer.

Adrian Vögele
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Wie teuer ist die Energie aus der Steckdose? Die neuen Strompreise in der Region variieren von Gemeinde zu Gemeinde erheblich. (Bild: ky/Martin Ruetschi)

Wie teuer ist die Energie aus der Steckdose? Die neuen Strompreise in der Region variieren von Gemeinde zu Gemeinde erheblich. (Bild: ky/Martin Ruetschi)

Eine gute Nachricht für alle, die dank den Gossauer Stadtwerken unter Strom stehen: Die Elektrizität wird im kommenden Jahr günstiger – besonders für Privathaushalte und das Gewerbe. Diese können mit Einsparungen ab vier Prozent rechnen.

Je nach Bezugsmenge fällt die Reduktion sogar noch deutlich höher aus (siehe Grafik). Und das, obwohl die Stadtwerke den Strom teurer einkaufen müssen: Die St. Gallisch-Appenzellische Kraftwerke AG (SAK), der Vorlieferant der Stadtwerke, hat die Preise pro Kilowattstunde angehoben (siehe Kasten).

Neue Kostenstruktur

«Dass wir die Gesamtkosten für den Konsumenten senken können, liegt an tieferen Netznutzungskosten», sagt Beat Lehmann, Geschäftsführer der Stadtwerke. «Wir haben die Betriebs- und Unterhaltskosten optimiert und die Kostenstruktur neu definiert.» Unterhaltsarbeiten, die teurer als 20 000 Franken sind, werden neu der Investitionsrechnung belastet und somit über eine längere Zeitspanne abgeschrieben, was sich positiv auf die Netznutzungskosten auswirkt.

Ausserdem wurden die Grundgebühren für die Messeinrichtung sowie die Abgaben an die nationale Netzgesellschaft Swissgrid gesenkt. Trotz der günstigeren Preise haben die Stadtwerke den Atomstrom-Anteil im Strommix von 50 auf 25 Prozent gesenkt. Ausserdem steigt der Anteil von Elektrizität aus lokalen Photovoltaikanlagen von bisher 0,2 auf rund 1,2 Prozent an.

Höhere Abgabe an Gemeinde

Anders sieht die Situation in der Nachbargemeinde Andwil aus: Wie der Gemeinderat mitteilt, wird der Strom hier um durchschnittlich 6,2 Prozent teurer. Neben dem teureren Stromeinkauf durch die Preiserhöhung der SAK schlägt hier vor allem ein Posten besonders zu Buche: Die Tarifkomponente «Abgaben und Leistungen an das Gemeinwesen» wird erhöht. «Damit werden einerseits die Kosten für die Strassenbeleuchtung abgegolten, andererseits die Nutzung des öffentlichen Grundes durch das Stromnetz», sagt Hanspeter Tomasi von der Elektra Andwil. Als kleine Gemeinde habe man – im Gegensatz zu einer Stadt – wenig Spielraum bei der Festsetzung der Strompreise. Der Vergleich mit einem grossen Netz funktioniere zudem nur bedingt: «Der Betrieb eines kleinen Netzes ist teurer für den Endverbraucher.» Allerdings liege der Andwiler Strompreis nach wie vor im regionalen Durchschnitt.

Waldkirch leicht günstiger

Keine grösseren Änderungen erfährt der Strompreis in Waldkirch: «Im Schnitt wird der Strom für die Endkunden leicht günstiger», sagt Christian Tresch von der Elektra Waldkirch – etwa wegen tieferer Grundgebühren.

Strompreise mit Gemeindevergleich: www.strompreis.elcom.admin.ch