Grünau ist wieder wie neu

Seit Sommer 2013 wird das OZ Grünau saniert. Jetzt, neun Monate und 14,4 Millionen Franken später, sieht das Schulhaus aus wie neu. Architekt und Bauleiter erzählen, was speziell ist.

Corinne Allenspach
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Das Herzstück der sanierten Grünau: Das Treppenhaus mit verschiedenfarbigen Wänden auf jedem Stock, hellem Plattenboden und LED-Lichtspiel. (Bilder: Urs Bucher)

Das Herzstück der sanierten Grünau: Das Treppenhaus mit verschiedenfarbigen Wänden auf jedem Stock, hellem Plattenboden und LED-Lichtspiel. (Bilder: Urs Bucher)

WITTENBACH. Kaum zu glauben, dass es erst gut ein Jahr her ist, seit die Wittenbacher, Muoler und Berger mit über 73 Prozent Ja-Stimmen der Sanierung des OZ Grünau zugestimmt haben. Baubeginn für das rund 14,4 Millionen-Franken-Projekt war in den Sommerferien 2013. Und heute ist der Umbau, bis auf letzte Anpassungen, bereits abgeschlossen. Wobei der Zeitplan «sehr ambitioniert» gewesen sei, wie Architekt Hans Bereuter vom gleichnamigen Büro in Rorschach und Projekt- und Bauleiter Christian Gentsch sagen.

75 Firmen beteiligt

Aber gerade die Zeit war ein wichtiger Kostenfaktor. «Wir mussten schauen, dass die Schüler möglichst rasch von den Containern zurück in die Schulzimmer zügeln können», sagt Bereuter. Denn die Container kosteten 40 000 Franken Miete – pro Monat. Weitere grosse Herausforderungen waren die Sicherheit auf der Grossbaustelle und die Logistik, waren doch an der Sanierung rund 75 Firmen mit insgesamt 440 Mitarbeitern beteiligt.

Auf einem Rundgang zeigen sich Gentsch und Bereuter rundum zufrieden. Sie hätten bisher nur positive Rückmeldungen von Lehrern, Schülern und Eltern erhalten, sagen sie. Und tatsächlich, die Grünau ist wie verwandelt. Mit viel Licht, viel Farbe, viel Glas und hellen Materialien. Auf die Idee, dass das Schulhaus von 1976 bis 1978 gebaut wurde, käme vermutlich niemand mehr. «Wir haben versucht, mit wenig finanziellem Aufwand möglichst viel Licht hineinzubringen», sagt Gentsch. Bei teuren Posten habe man wegen des beschränkten Budgets jeden Entscheid genau überlegt. Besonders erleichtert ist er, dass der alte rote Waschbetonboden in den Gängen durch helle Platten ersetzt werden konnte. Das gibt der Grünau zusammen mit den farbigen Wänden und dem Beleuchtungskonzept von Charles Keller ein viel leichteres und freundlicheres Ambiente. «Farben sind so wichtig, auch für die Jugendlichen», ist Gentsch überzeugt. «Man ist dann viel motivierter.»

Erste Schule komplett mit LED

Abgesehen von der Fassade ist nach gut neun Monaten Bauzeit praktisch alles neu: Fenster, Storen, Flachdächer, sanitäre Installationen. Jedes Schulzimmer hat Akustikdecken, integrierte Lüftung und Parkettboden. Das Schulhaus ist ans Fernwärmenetz angeschlossen, und was besonders speziell sei: «Die Grünau ist vermutlich die erste Schule in der Region, die komplett mit LED-Lampen ausgestattet ist.»

Hans Bereuter nimmt einen Zettel aus seiner Tasche und verdeutlicht die Sanierung mit Zahlen. 189 Fenster habe man eingebaut, 220 Schränke, über 6000 Quadratmeter neue Deckenverkleidungen und rund 3430 Quadratmeter Parkett verlegt. Letzteres entspreche 34 grosszügigen Wohnungen. «Und das in einer Zeitspanne, in der sonst ein Einfamilienhaus gebaut wird.»

Auch der 58jährige Polier Erich Tobler von der Stutz AG ist zufrieden. «Das war seit langem wieder einmal eine ganz gefreute Baustelle», sagt er. «Und die Grünau sieht aus wie ein nigelnagelneues Schulhaus.»

Tag der offenen Tür mit Führungen, Samstag, 3. Mai, 10 bis 15 Uhr

Auch aus der Aula ist der 70er-Jahre-Groove komplett verschwunden. (Bild: Urs Bucher (Urs Bucher))

Auch aus der Aula ist der 70er-Jahre-Groove komplett verschwunden. (Bild: Urs Bucher (Urs Bucher))

Das grosszügige Lehrerzimmer für die rund 45 Grünau-Lehrpersonen. (Bild: Urs Bucher (Urs Bucher))

Das grosszügige Lehrerzimmer für die rund 45 Grünau-Lehrpersonen. (Bild: Urs Bucher (Urs Bucher))

Die Sanierung des Brunnens zahlten die Baufirmen – als Geschenk. (Bild: Urs Bucher (Urs Bucher))

Die Sanierung des Brunnens zahlten die Baufirmen – als Geschenk. (Bild: Urs Bucher (Urs Bucher))

Architekt Hans Bereuter (links) und Projektleiter Christian Gentsch. (Bild: Urs Bucher (Urs Bucher))

Architekt Hans Bereuter (links) und Projektleiter Christian Gentsch. (Bild: Urs Bucher (Urs Bucher))