Der Appenzeller Verein Gossau hat seine drei Senntumschellen dem Roothuus in Gonten als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt. Dies, weil es den Unterhaltungsabend nicht mehr gibt.
GOSSAU/GONTEN. Drei Senntumschellen aus dem Jahr 1947 haben nie Kühe bei der Alpfahrt geschmückt. Und sie hingen auch nie bei einem Bauern in der warmen Wohnstube. Vielmehr hat der Appenzeller Verein Gossau die drei wertvollen Schellen aus der traditionsreichen Schellenschmiede Mattle in Strengen am Arlberg für eigene Zwecke benutzt. Die Schellen wurden jeweils am Unterhaltungsabend von Vereinsmitgliedern zum Klingen gebracht. Vor 68 Jahren hat der Verein die Schellen erworben, nun bekommen sie einen neuen Zweck.
Da der Unterhaltungsabend nicht mehr stattfindet, entschloss sich der Verein, die Schellen dem Roothuus Gonten als Dauerleihgabe zur Verfügung zu stellen. Vergangene Woche überreichte Martin Pizzol, Präsident des Appenzeller Vereins Gossau, das wohlklingende Set im Beisein von Barbara Betschart, der Geschäftsführerin und Leiterin des Zentrums für Appenzeller und Toggenburger Volksmusik. Dem Akt wohnte auch Roland Inauen, stillstehender Landammann und Kulturbeauftragter von Appenzell Innerrhoden, bei.
«Die Schellen haben einen schönen Klang, und sie sind sehr gut erhalten», freute sich Roland Inauen. Eigens für die Übergabe wurden zwei Schelleschötter des Chrobeg-Chörlis Gonten engagiert, welche die Schellen fachmännisch schütteten. Prächtig sind auch die Schellenriemen mit den ziselierten Messingbeschlägen. Sie stammen aus der Hand des Appenzeller Sattlers Johann Baptist Fässler (1893–1969). (mc)