GOSSAU: «Stadt gibt sich mit Post light zufrieden»

Florian Kobler (SP) richtete eine Einfache Anfrage zur Zukunft der Post Mettendorf an den Stadtrat. Dieser sieht die Versorgung auch mit einer Agentur gewährleistet.

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Die Poststelle in Mettendorf muss einer Agentur weichen. (Bild: Jil Lohse)

Die Poststelle in Mettendorf muss einer Agentur weichen. (Bild: Jil Lohse)

Als SP-Parlamentarier Florian Kobler im Juni eine Einfache Anfrage an den Stadtrat richtete, schien die Zukunft der Poststelle Mettendorf noch nicht besiegelt. Ende Juni wurden die Quartierbewohner informiert, dass «neue Lösungen» für die Poststelle gesucht würden. Noch bevor der Stadtrat die Anfrage beantworten konnte, war es bereits beschlossene Sache: Mitte November wird im Denner an der Andwilerstrasse eine Postagentur eröffnet.

Einige Fragen, die Kobler in der Anfrage formulierte, hatten sich denn auch bereits erledigt. Etwa jene, ob sich der Stadtrat gegen die Schliessung zur Wehr setze. «Mit der Weiterführung der Poststelle als Agentur bleibt eine angemessene postalische Versorgung des Quartiers Mettendorf gewährleistet», heisst es in der Antwort. Und weiter: «Der Stadtrat kann die Entscheidung der Post nachvollziehen.»

Nicht nachvollziehen kann diese Antwort Florian Kobler. «Der Stadtrat macht es sich mit der Antwort auf die Einfache ­Anfrage zu einfach», schreibt er in einer Stellungnahme. Das Schliessen der Poststelle habe ernsthafte Folgen. Kundinnen und Kunden würden in die Hauptpost abwandern und somit wiederum mehr Verkehr verur­sachen. Zudem werde die ältere Generation, die auf kurze Wege angewiesen sei, vergessen.

«Die Stadt gibt sich mit einer Postagentur light zufrieden», schreibt Kobler weiter, obwohl der politische Wind in die andere Richtung gedreht habe. Erst kürzlich verlangte der Nationalrat, dass die Post künftig auch in einer Agentur das volle Dienstleistungsangebot erbringen muss. In Goss­au-Mettendorf bleibt laut Kobler aber nur ein kleiner Teil des ­Angebots bestehen. Er ist sich ­sicher: «Die Chancen für den ­Erhalt der Poststelle wären da ­gewesen.»

Die Stadt führt in ihrer Antwort derweil auf, welche Geschäfte laut Post auch in Zukunft in Gebiet Mettendorf möglich sein sollen: Weiterhin können Briefe und Pakete abgegeben und abgeholt werden, Briefmarken gekauft und Einzahlungen bargeldlos abgewickelt werden. Zudem können Kunden der Post ­Finance Geld abheben. Alle bisherigen Dienstleistungen könnten, wie die Stadt weiter schreibt, «in der Hauptpost, in einer Distanz von rund 1,5 Kilometern, erledigt werden.» (nh)