Es gibt Eltern, die ihren Kindern kein Geschenk übergeben können. Ihnen hilft die Aktion Wunschzettel. Rund 80 sozial benachteiligte Kinder sollen an Weihnachten ein Päckli erhalten.
Wer sich vorstellt, wie viele Kinder an Weihnachten strahlend Geschenke auspacken, dem zerbricht beinahe das Herz beim Gedanken, dass es Kinder geben soll, denen diese Freude versagt bleibt. So erging es auch Adrian und Sarah Zehnder, weshalb sie vor vier Jahren die Aktion Wunschzettel ins Leben riefen. Vorsichtig hatten sie bei der erstmaligen Durchführung mit 20 Wünschen gerechnet. Doch inzwischen sind es bereits 50 bis 80 Kinder, denen die beiden Initianten eine Freude bereiten können.
Hatte die Aktion am Anfang ein Sammelziel von 5000 Franken avisiert, strebt sie nun 10 000 Franken an. «Die Idee, gezielt benachteiligte Kinder mit Päckli zu bedienen, überzeugt», sagt Zehnder. Dazu beitragen dürfte auch das Sozialamt der Stadt, das die zu beschenkenden Kinder aussucht und vermittelt.
Was für Schicksale verbergen sich hinter solchen Familien? Es können Schweizer Eltern sein, die nach einer Scheidung zwei Haushalte führen und denen das Geld plötzlich nicht mehr reicht. Oder ein Elternteil wird arbeitslos. Familien mit Migrationshintergrund sind betroffen oder alleinerziehende Eltern.
Adrian Zehnder ist schon oft dankbaren Menschen begegnet, denen er Geschenke übergeben konnte. Es sind die Eltern, damit diese das Geschenk als das ihrige den eigenen Kindern schenken können. Zehnder und sein Team von Helfern stellen das eingepackte Spielzeug zur Verfügung, und nicht eine Geldnote. «In einer Familie mit knappem Budget wäre denkbar, dass der Batzen anderweitig verwendet würde», sagt Zehnder.
Manchmal sind es schlichte Wünsche, welche die Kinder auf den Wunschzettel schreiben: Steckenpferde oder gar Farbstifte. Zwischen 100 und 150 Franken sind pro Geschenk einkalkuliert. Vereinzelt grössere Wünsche können erfüllt werden, wenn das Geschenk für mehrere Kinder bestimmt ist. So erhielten einmal drei Brüder eine Spielkonsole oder zwei Mädchen ein grösseres Playmobil für 200 Franken. Zollibolli gibt Spielzeuge gratis ab, andere Läden gewähren Rabatt.
Knapp 3000 Franken an Spenden sind bisher eingegangen. Wer die Aktion ebenfalls unterstützen möchte: Unter www.aktion-wunschzettel.ch kann ein Einzahlungsschein heruntergeladen werden. (th)