Für ein paar Sekunden abheben

Lokführer spielen, Lastwagen fahren oder Gleitschirm fliegen: Der Ferienspass Wittenbach, Muolen und Häggenschwil bietet auch dieses Jahr wieder einiges. Ein Besuch im Gleitschirmkurs.

Jean&yves Proeller
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Fast wie fliegen: Ein Primarschüler rennt unter Aufsicht den Hang hinab. (Bild: Jean-Yves Proeller)

Fast wie fliegen: Ein Primarschüler rennt unter Aufsicht den Hang hinab. (Bild: Jean-Yves Proeller)

WITTENBACH. Früh morgens präpariert Michael Kobler akribisch Blachen und Schnüre von Gleitschirmen. Der Leiter des Aerocenters Wittenbach bereitet einen Schnupperkurs für Primarschüler vor. Zehn Kinder zwischen 10 und 13 Jahren haben sich angemeldet. Der Kurs findet im Rahmen des Ferienprogramms «Ferienspass» der Gemeinden Wittenbach, Muolen und Häggenschwil statt.

Die teilnehmenden Kinder können dabei an einem kleinen Hang bei Eggersriet erste Erfahrungen mit Gleitschirmen sammeln. Wirklich fliegen dürften sie aber noch nicht, sagt Michael Kobler. Erlaubt sei dies erst ab einem Alter von 15 Jahren. Daher würden die Primarschüler höchstens etwas über dem Boden schweben. Ziel ist es, ihnen ein erstes Gefühl vom Fliegen zu vermitteln.

Erste Versuche

Auf dem Feld angekommen, erklärt Michael Kobler den Kindern, wie die Gleitschirme funktionieren. Dann beginnen die ersten bereits mit kurzen Schwebeversuchen. Schnell laufen sie den Hang hinab, manch einer hebt dabei mehrere Sekunden ab. Der zehnjährige Tim ist vollends begeistert. Es sei ein lustiges Gefühl zu schweben. Wenn er dürfe, werde er später vielleicht auch mit dem Gleitschirm fliegen.

«Beim Fliegen muss jeder einzelne Verantwortung übernehmen. Das hat eine starke pädagogische Wirkung», erklärt der Gleitschirmlehrer. Denn in der Luft sei man auf sich alleine gestellt. Es gebe wenige Gesetze und man geniesse grosse Freiheiten, trage aber gleichzeitig auch grosse Verantwortung. Gefährlicher als andere Sportarten sei Gleitschirmfliegen indes nicht.

Kobler ist selbst begeisterter Gleitschirmflieger. Sein Vater sei Modellflieger gewesen, «daher war der Weg zum Gleitschirmfliegen nicht weit». Begonnen hat Kobler mit Windsurfen auf dem Bodensee. Da es ihm dort aber zu wenig Wind hatte, wechselte er zum Gleitschirmfliegen. Dafür seien die Bedingungen im Alpstein exzellent. So sei der Sport zu seiner Leidenschaft geworden. Stolz verweist er auf zwei Weltrekord-Urkunden, die er besitzt.

Zweiter Kurs

Wer den Schnupperkurs verpasst hat, kann sich für den zweiten Kurs am Mittwoch, 8. August, unter Telefon 071 292 21 86 anmelden. Treffpunkt ist der Parkplatz OZ Grünau. Erforderlich sind wetterfeste Kleider, Wanderschuhe sowie Verpflegung. Der Kurs kostet 25 Franken.