Der Kanton St. Gallen bekommt ein neues Fischereizentrum in Steinach. Schon sind einzelne Aussenbecken erkennbar. In rund einem Jahr werden dort ausgewachsene Fische ihre Runden drehen und für Nachwuchs sorgen.
STEINACH. Die Arbeiten am Fischereizentrum gehen zügig voran. Bereits sind betonierte Aussenbecken erkennbar. Darin werden sich einmal ausgewachsene Fische tummeln, die für die Brut verantwortlich sein werden. Ab Ende Mai, nach Abschluss der der Tiefbauarbeiten mit Aushub und Leitungsverlegungen, werde der zweistöckige Holzbau aufgerichtet, sagt Ferdinand Hohns vom Hochbauamt. Ende 2016 ist die Fertigstellung geplant.
Die Kosten des Fischereizentrums belaufen sich gesamthaft auf 12,8 Millionen Franken. Der Kanton St. Gallen hat einen Kredit von 10,95 Millionen Franken gesprochen. Das benachbarte Unternehmen TE Connectivity Solutions, das mit dem Seewasser seine Anlagen kühlt, bevor dieses ins Fischereizentrum geleitet wird, beteiligt sich mit einer Million Franken am Projekt. Die Fischzucht-Genossenschaft beteiligt sich mit 497 000 Franken aus deren Liquidation.
Vier grosse und zwei kleine Aussenbecken aus Beton sowie insgesamt 17 Innenbecken aus Kunststoff werden Teil der neuen Anlage sein. In den kommenden Tagen werden Vorbereitungen für die Seewasserleitung des Pumpwerks vorgenommen. Insgesamt über tausend Meter Leitungen müssen verlegt werden. 300 Meter führen vom Fischereizentrum in zehn Metern Tiefe zum Bodenseeufer, 850 bis 900 Meter werden in den See abgesenkt und am Grund verankert. In gut einem halben Jahr, Anfang 2017, wird die Anlage schrittweise in Betrieb genommen. Dann werden die einzelnen Becken getestet.
Im Gegensatz zu Schwimmbädern hätten die einzelnen Fischzuchtbecken einen steten Durchlauf von Seewasser, erklärt Hohns. «Wir haben vom Kanton Thurgau die Konzession für die Entnahme von 3700 Litern Seewasser pro Minute.»
Sind die Durchlaufmengen und Temperaturen in Ordnung, werden – zur nochmaligen Überprüfung – einzelne Fische in den Becken ausgesetzt. «Bei positivem Ergebnis wird die Anlage voraussichtlich im Frühling ihren Vollbetrieb aufnehmen», sagt Hohns. «Extrem schwierig» sei der Baugrund: «Er ist nicht tragend, und bei Vibrationen verflüssigt sich der Boden beinahe», sagt Ferdinand Hohns. Herr geworden sind die Verantwortlichen dieses Problems mit langen Eisenpfählen, die in den Boden gerammt wurden.