Im Naturmuseum St. Gallen heisst es am Wochenende wieder «Film ab!». Am neunten Natur- und Tierfilmfestival geht es auch um Superhelden mit sechs Beinen.
Das Naturmuseum St. Gallen verwandelt sich am kommenden Samstag und Sonntag in ein Kino. Es verspricht zum neunten Mal ein «tierisches Filmvergnügen für Jung und Alt» und bringt 26 Natur- und Tierfilme auf die Leinwand. Die Hauptdarsteller sind Kiwis und Kreuzottern, Wildbienen und Wölfe, Zwergpinguine und Zugvögel und viele mehr.
Die Filme sollen die Vielfalt und Schönheit der Natur vor Augen führen, aber auch ihre Gefährdung aufzeigen. Alle 26 Filme wurden am internationalen Filmfestival Naturvision in Ludwigsburg gezeigt, sechs davon sind preisgekrönt. Bei der Auswahl hat Museumsdirektor Toni Bürgin auf ein breites Spektrum der Themen geachtet. Es reicht von der Lebensmittelproduktion über den Klimawandel bis hin zu leuchtenden Lebewesen. Sowohl einheimische als auch exotische Tiere stehen im Fokus.
Geografisch führen die Filme um die Welt. Sie spielen in Äthiopien, in Grönland, im Kaukasus oder in Rumänien. Filme aus fernen Ländern seien bei den derzeitigen winterlichen Temperaturen besonders beliebt, heisst es in der Medienmitteilung des Naturmuseums. Die Zuschauerinnen und Zuschauer werden in die Tierwelt Namibias entführt, ins Wasser der Karibik oder in die Extreme Neuseelands.
Einer der persönlichen Favoriten des Museumsdirektors ist der Film «Biene Majas wilde Schwestern», der einen Kamerapreis gewonnen hat. «Ich finde ihn ganz toll», sagt Toni Bürgin. Darin spielen nicht Honigbienen die Hauptrolle, sondern heimische Wildbienen. Über sie ist nur wenig bekannt, obwohl es über 560 verschiedene Arten davon gibt. Der Film führt die unglaubliche Vielfalt vor Augen.
Ein weiterer Favorit des Museumsdirektors ist der Film «Superplants – Die blühende Revolution». Er handelt von Pflanzen, die Schwermetalle in einem solchen Ausmass aus der Erde saugen können, dass man damit verseuchte Gebiete reinigen kann. Der Film geht dem Phänomen auf den Grund und lässt führende Wissenschaftler zur Sprache kommen.
Rund die Hälfte des Programms richtet sich an ein jüngeres Publikum. Die entsprechenden Filme sind im Programm mit einem Symbol gekennzeichnet. Familien legt Toni Bürgin zum Beispiel den Film «Zum Kuckuck noch mal» ans Herz, in dem ein pensionierter Biologielehrer dem geheimnisvollen Vogel auf der Spur ist und ihn so genau beobachtet wie kaum jemand zuvor.
Zudem empfiehlt er den Film «Insekten – Superhelden auf sechs Beinen». Die Dokumentation zeigt, wie Ameisen Robotersteuerungen beeinflussen und Marienkäfer für die Medikamentenentwicklung nutzbar gemacht werden. Sehr schön seien auch die Filme «Kinder der Sonne – unsere Schmetterlinge» oder «Anna und die wilden Tiere». «Man hat die Qual der Wahl», sagt Bürgin.
Die Filme werden am kommenden Samstag und Sonntag von 10.30 Uhr bis 18 Uhr im Naturmuseum an der Rorschacher Strasse 263 gezeigt. Es ist nicht möglich, sämtliche Filme zu schauen. Denn sie werden parallel in zwei Sälen vorgeführt.
Die Zahl der Sitzplätze ist aus feuerpolizeilichen Gründen limitiert. Im einen Saal stehen 100 Plätze zur Verfügung, im anderen 70. Museumsdirektor Toni Bürgin gibt aus diesem Grund den Tipp, frühzeitig vor Ort zu sein, wenn man seinen Lieblingsfilm nicht verpassen wolle. Platzreservationen werden nicht entgegengenommen. Ein Tageseintritt kostet für Erwachsene 17, für Kinder 7 Franken. Für zwei Tage zahlen Erwachsene 30 und Kinder 12 Franken. Das detaillierte Programm ist auf der Homepage des Museums einzusehen. (cw)