Das Feierabendbier ist der Klassiker, um den Arbeitstag zu beschliessen. Doch gestalten viele Menschen die Zeit nach der Arbeit anders – aktiv anders. So etwa am zwei Kilometer langen Stück Seeufer zwischen Arionwiese und Minigolf in Rorschach.
Das Feierabendbier ist der Klassiker, um den Arbeitstag zu beschliessen. Doch gestalten viele Menschen die Zeit nach der Arbeit anders – aktiv anders. So etwa am zwei Kilometer langen Stück Seeufer zwischen Arionwiese und Minigolf in Rorschach.
Stadtrat Ronnie Ambauen startet sportlich in den Feierabend. Er ist unterwegs zum Clubhaus des Segelclubs Rietli, von wo aus er 500 Meter bis zur Badi Goldach schwimmt und wieder zurück. Und dies drei- bis viermal. «Ich schwimme regelmässig am Abend im See», erklärt er seine Fitness.
Neben dem neuen Klettergerüst auf dem Spielplatz Arion machen zwei Velofahrerinnen gerade eine Verschnaufpause. Sie sehen aus, als seien sie schon weit gefahren. «Das stimmt», sagt Sarah Wetzel. «Wir fahren von Konstanz bis nach Lindau.» Die Austauschstudentin aus den USA macht zusammen mit Kollegin Cynthia Armentrout und deren Sohn Gabe einen Ausflug in die Schweiz. Sie ist begeistert: «Der Bodensee ist viel schöner als der Michigansee.
» Frisch erholt schwingen sich die Touristen auf ihre Bikes und fahren in Richtung Kornhaus davon.
Auf der Arionwiese zeigen junge Männer mit nackten Oberkörpern ihre Jonglierkünste. Sie lassen den Fussball wie Profis in der Luft tanzen – kein Wunder, denn die meisten trainieren beim Aufsteiger FC Rorschach. Aber auch Freunde und Bekannte gesellen sich abends zur Gruppe. «Am Feierabend spielen wir fast immer Fussball», sagt Alessandro Di Cugno aus Rorschach.
«Am See macht es besonders Spass, weil wir uns zwischendurch abkühlen können.»
Abkühlung im See suchen auch Carole, Noémie und Rahel aus Gossau und Engelburg. Im Sommer kommen sie am Feierabend oft nach Rorschach, um sich ein Pedalo zu mieten und auf den See hinauszufahren. «Draussen ist das Wasser viel sauberer und schöner zum Schwimmen», sagt Carole.
Dass sich am Feierabend nicht nur Zweibeiner, sondern auch Vierbeiner von der sportlichen Seite zeigen, beweist Hund Benschi. Seine Besitzerin Cécile Riklin aus Mörschwil wirft ihm immer wieder eine PET-Flasche ins Wasser. Unermüdlich schwimmt er hinaus und bringt den «Fang» wieder zurück. «So hat Benschi schon viele Kilometer zurückgelegt», sagt Cécile Riklin stolz.
Weiter auf Höhe Seepark: Natascha Gentsch aus Rorschach spaziert mit ihrem Hündchen: «Am See mit Timmy spazieren, ist entspannend am Abend», sagt sie, derweil Timmy an der Leine zieht – weiter will er.
Die Wiese zwischen dem Seerestaurant und der Minigolfanlage gleicht an diesem Sommerabend einem Katalog der Sportmöglichkeiten: Zwei Männerspielen Federball, eine Vierergruppe wirft sich den Frisbee zu, auf einem Fleck zirkuliert der Volleyball zwischen Bikini und Bermudas, auf einem anderen der Fussball.
Neben den Sandalen, die als Goalpfosten dienen, spielt eine Männerrunde Poker auf einer Strohmatte. Zwischen all den aktiven liegen inaktive – oder besser regenerative Menschen.
Die Minigolfanlage wird an diesem Abend nicht von Spielern überrannt. Familie Strässle aus Rehetobel und Oliver aus dem Aargau spielen eine Partie – bevor sie sich wieder im See abkühlen.
«Ja, Minigolf spielen gehört für mich zu den Beschäftigungen am Feierabend», sagt Vater Strässle; da wirft Oliver ein: «Oder ein Feierabendbier trinken.»
Lea Müller/Sebastian Keller
In dieser Serie beschreiben wir in loser Folge, wo und wie Menschen in der Region Rorschach den Feierabend verbringen.