ESC-Traum für Patric Scott geplatzt

Ausgeträumt: Patric Scott wird im Mai nicht für die Schweiz an den Eurovision Song Contest nach Stockholm fahren. An der Vorausscheidung mit der Expertenjury, die live am Sonntagabend im SRF ausgestrahlt wurde, kam der Sänger aus Gams nicht unter die besten sechs.

Christa Kamm-Sager
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Patric Scott nimmt nicht am Eurovision Song Contest in Stockholm teil. (Bild: Jasmin Walser)

Patric Scott nimmt nicht am Eurovision Song Contest in Stockholm teil. (Bild: Jasmin Walser)

Unter den 19 Interpretinnen und Interpreten, die es bis in die Expertenrunde schafften, befand sich mit Patric Scott feat. Abdullah Alhussainy auch ein Act aus der Ostschweiz. Der Titel des Mulitkulti-Liedes: "No Boundaries" ("Keine Grenzen"). Doch das Lied mit dem orientalisch-arabischen Refrain fand keine Gnade vor der Expertenjury mit Tanja Dankner, Sängerin und Vocal-Coach; Rafael Antonio, Choreograph aus Deutschland; Daniel Meister, SRF-Redaktion Eurovision; Catherine Colombara, RTS und Andrea Bignasca, RSI. "Um Mitternacht haben wir die Nachricht erhalten, dass wir es nicht unter die sechs Finalisten geschafft haben", sagt Patric Scott.

187 Nachrichten auf Facebook
"Klar waren Abdullah und ich enttäuscht. Wir hätten uns sehr gewünscht, die Schweiz am ESC mit unserem Lied vertreten zu dürfen." Wenn er irgendwo mitmache, dann wolle er natürlich auch gewinnen. Den Entscheid müsse er akzeptieren, auch wenn es keine Begründung gegeben habe von der Jury. Getröstet hätten ihn am Morgen danach die 187 persönlichen Nachrichten auf Facebook. "Alle haben ihr Bedauern geäussert und unterstrichen, wie sehr ihnen unser Lied gefallen hat", so der 29-jährige Sänger.

Botschaft für eine tolerante Welt
Eine Teilnahme am ESC hätte dem Sänger, der in Gams und Sargans aufgewachsen ist, viel bedeutet. "Ich bin mit dem Eurovision Song Contest aufgewachsen. Es ist der grösste Musikwettbewerb der Welt und eine prima Plattform für Musiker", äussert sich Patric Scott, der unter anderem bekannt ist für seine Rollen bei den Walensee-Musicals. "Unser Song mit seiner Botschaft für eine multikulturelle, tolerante Welt, hätte bestens gepasst in diesen Wettbewerb." Das Lied hat der Sänger zusammen mit seinem Produzenten geschrieben. Die Zusammenarbeit mit dem Ägypter Abdullah Alhussainy und seiner Laute ist einer persönlichen Begegnung mit dem Musiker zu verdanken: "Ich sah und hörte ihn und fragte, ob wir etwas zusammen machen sollen. Ich mag die orientalische Musik einfach", so Scott.

Auf der Bühne in Kopenhagen
Scott hat schon im vergangenen Jahr versucht, die Vorausscheidung zu gewinnen, damals scheiterte er aber ebenfalls frühzeitig. Zudem versuchte er im Jahr 2011 im Duett mit Fabienne Louves für die Schweiz am ESC zu singen. Im Jahr 2014 stand er schliesslich mit dem Schweizer ESC-Finalisten Sebalter zusammen auf der Bühne in Kopenhagen.

Der Musiker besuchte ab dem Jahr 2000 als jüngster Student überhaupt die dreijährige Ausbildung an der "Stage School of Music and Dance" in Hamburg. Es folgten Ausbildungsjahre in Los Angeles, bis er dann für Musicalrollen auf der Walensee-Bühne, in Berlin, Zürich und Basel engagiert wurde. Scott war zudem mit Yvonne Catterfield und DJ Bobo auf Tournee. Jetzt arbeitet er an seiner Solokarriere: "Es wird mir nicht langweilig, auch wenn ich jetzt nicht am ESC dabei bin."

Die Finalisten

Die Entscheidungsshow findet am 13. Februar 2016 in der Bodensee-Arena in Kreuzlingen statt. Mit dabei sind folgende Finalistinnen und Finalisten:
- Bella C aus Winterthur - "Another World"
- Vincent Gross aus Basel - "Half a Smile"
- Stanley Miller aus Madrid - "Feel the Love"
- Stéphanie Palazzo aus Onex-Genf - "Perché mi guardi cosi?"
- Rykka aus Meilen - "The Last Of Our Kind"
- Theo aus Lugano - "Because of You"