EINSATZ FÜR MEHR ATTRAKTIVITÄT: Im Rorschacher Osten tut sich was

An der östlichen Hauptstrasse ist eine Interessengemeinschaft entstanden. Ihr Anliegen ist, die Strasse attraktiver zu machen. In welcher Form, ist offen. Noch geht es darum, Ideen zu sammeln.

Arcangelo Balsamo
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In einem Schaufenster an der Hauptstrasse präsentiert die Kerngruppe der Interessengemeinschaft ihre Anliegen. (Bild: Jil Lohse)

In einem Schaufenster an der Hauptstrasse präsentiert die Kerngruppe der Interessengemeinschaft ihre Anliegen. (Bild: Jil Lohse)

Den ersten Auftritt hatte die Interessengemeinschaft (IG) Hauptstrasse Rorschach kürzlich am Bummelsonntag. Entstanden ist sie im Oktober. Die Idee dahinter ist, die Hauptstrasse attraktiver zu machen. «Wir haben das Gefühl, dass sich immer mehr auf das Zentrum fokussiert und wir vergessen werden. Dies hat sich auch am Bummelsonntag gezeigt, als die Strasse erst am Nachmittag gesperrt wurde und wir erst dann unseren Stand aufbauen konnten», sagt Ralph Leisi, der Geschäftsführer des Restaurants Mariaberg. Deshalb habe er gemeinsam mit Lisa Carvalho, die Geschäftsinhaberin des Fotostudio Lisaphotography und Sabine Mösch, von der Mercerie Mösch, die IG ins Leben gerufen. Kurze Zeit später fanden die drei Initianten weitere Ladenbesitzer, die sich anschlossen. Mittlerweile setzt sich die Kerngruppe der IG aus sieben Parteien zusammen. Jede von ihnen führt ein Geschäft im östlichen Bereich der Hauptstrasse. Neben den bereits erwähnten, gehören das Dessous- und Bademodengeschäft Wild-Ruf, Sandras Blumenpower, der Claro Weltladen und Kuoni Reisen der IG an.

«In erster Linie geht es nun darum, gemeinsam Ideen zu entwickeln», sagt Lisa Carvalho. Dafür sitze die Gruppe Anfang Januar das nächste Mal zusammen. Eine mögliche Idee sei es, die leerstehenden Schaufester zu dekorieren. «Das wäre bereits ein erster Schritt, um die Hauptstrasse attraktiver zu machen. Jeder würde davon profitieren, wenn keine Schaufenster leer-stehen würden», sagt Carvalho. Schliesslich gehe es um das Gesamtbild. Ein leeres Schaufenster hat die IG bereits umgestaltet. In diesem hängt eine Blache, auf der die Kerngruppe und ihre Anliegen abgebildet sind.

«Däumchen drehen und hoffen bringt nichts»

Dass man nur etwas erreichen könne, wenn man gemeinsam mit der Stadt an einem Tisch sitze, seien sich die Mitglieder der IG bewusst. Getan habe man dies bisher jedoch noch nicht. «Wir wollen zuerst konkrete Vorschläge sammeln und dann gemeinsam mit der Stadt schauen, welche umsetzbar sind. Dass dies für uns ein Mehraufwand bedeutet, ist uns klar. Wir sind aber gewillt, diesen zu leisten», sagt Sabine Mösch. Für sie persönlich gehe es primär nicht darum, mehr Kunden zu gewinnen. «Mein Laden läuft gut. Meine Kundschaft aus Rorschach ist sehr treu», sagt sie.

Das Ziel müsse sein, dass Leute von ausserhalb wieder vermehrt in die Stadt am See kämen, um einzukaufen. Mösch sagt, dass es in Anbetracht der Konkurrenz im Internet neue Ideen brauche. «Däumchen drehen und hoffen bringt nichts. Denn die Situation verbessert sich nicht von selbst», sagt sie. Stattdessen sei Eigeninitiative gefordert. «Man muss auch einmal etwas Neues wagen. Auch deshalb haben wir uns zusammengeschlossen», sagt Mösch.

Für die Initianten ist der Aspekt der Zusammenarbeit besonders entscheidend. «Wenn wir unsere Energien und Ideen bündeln, dann können wir alle voneinander profitieren. Umso mehr sich beteiligen, umso besser», sagt Carvalho. Erfreulicherweise hätten auch erste Geschäftsinhaber aus dem Westen der Stadt Interesse gezeigt, sich der IG anzuschliessen. «Das freut uns natürlich», so Carvalho.

Gewerbeverein begrüsst Zusammenschluss

Stefan Meier, Präsident des Gewerbevereins Rorschach, hatte im Spätherbst erstmals Kontakt mit der IG. «Wir wurden informiert, dass sie zusammenspannen», sagt er. Der Vorstand begrüsse es allgemein, wenn Gewerbler sich miteinander engagieren, um etwas zu bewegen.