Ein «Happy Day» für Goldacherin

Fünfmal im Jahr überrascht Moderator Röbi Koller in der SRF-Sendung «Happy Day» Menschen in ihrem Alltag und erfüllt deren grösste Herzenswünsche. Dieses Jahr gehört die Goldacherin Maria Gähwiler zu den Auserwählten.

Perrine Woodtli
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Wer sehen will, wie Maria Gähwiler gemeinsam mit Röbi Koller (l.) in einer Postkutsche herumfährt, schaltet heute um 20.05 Uhr auf SRF 1. (Bild: pd)

Wer sehen will, wie Maria Gähwiler gemeinsam mit Röbi Koller (l.) in einer Postkutsche herumfährt, schaltet heute um 20.05 Uhr auf SRF 1. (Bild: pd)

GOLDACH. Maria Gähwiler kann es immer noch kaum fassen, was sie vor kurzem erlebt hat. Ein Tag wie jeder andere wurde für die Goldacherin zu einem Tag voller Überraschungen. Ihr ganzes Leben lang hat die 79-Jährige die Träume ihrer Liebsten erfüllt. Sie selbst musste oft zurückstecken. Gähwiler ist bekannt für ihr grosses Herz und wird geschätzt für ihre bescheidene Art. Ein Beispiel dafür ist, dass sie sich alleine um die Hausabwartsaufgaben in ihrem Wohnblock kümmert. Für all das gab es jetzt ein grosses Dankeschön von ihren Kindern, die sie für die SRF-Sendung «Happy Day» anmeldeten und ihr somit ihren Herzenswunsch erfüllten. Für diesen benötigte es fünf PS, einen Bergpass und ein bisschen Geduld.

Gelungene Überraschung

Maria Gähwiler erinnert sich noch ganz genau daran, wie alles seinen Lauf nahm. «Ich war mit meiner Tochter und meinem Schwiegersohn verabredet und sie sollten mich abholen», sagt Gähwiler, die zu diesem Zeitpunkt noch nichts geahnt habe. Dies ist der Sinn der Sendung – Menschen zu überraschen. «Wenn das Team merkt, dass die Person etwas vermutet, brechen sie ab.» Dies sei bei ihr nie der Fall gewesen.

Kurz bevor sie geht, kommt der Hausabwart, der sich kurze Zeit später als Lockvogel entpuppt, auf sie zu. «Ich hatte ihm tausend mal erklärt, dass ich keine Zeit habe. Aber er liess nicht locker, bis ich nachgeben musste und mit in den Garten ging», erzählt die Goldacherin. Als sie draussen sind, bemerkt sie ein Kamerateam. «Ich dachte mir nur, was denn das wieder soll.» Als dann aus dem Nichts Röbi Koller um die Ecke kommt, stockt ihr der Atem. «Ich erkannte ihn sofort. Ich schaue alle <Happy Day>-Folgen und müsste wirklich krank sein, um auch nur eine zu verpassen. Ich hatte einen richtigen Schock und brachte kein Wort heraus.» Für das bleibt ihr auch keine Zeit, den es geht sofort los.

Fürs Grosi traben alle an

Während der Fahrt äugt die 79-Jährige auf das Navi und sieht, dass es ins Toggenburg geht. In Ennetbühl ist Endstation. Dann kommt das Ganze langsam wortwörtlich ins Rollen. «Röbi fragte mich, was für mich der grösste Luxus in meinem Leben sei. Für mich ist das mein GA. Denn ich reise gern herum», sagt Gähwiler und fügt hinzu: «Er deutete an, dass man mit dem GA aber nicht mit allem fahren könne. Mir kam aber nichts in den Sinn.» Als sie dann ein Geräusch hört und schon von weitem die fünf Pferde sehen kann, ist es um sie geschehen. «Ich bin oft hier und beobachte die Postkutschen. Ich wünschte mir schon immer, einmal in so einer zu fahren.» Dieser Wunsch wird nun erfüllt. Die Fahrt in die Schwägalp kann losgehen. «Ich genoss die Landschaft und beobachtete die schönen Tiere. Es war wirklich herrlich.»

Viel Aufregung und Wirbel

Diesen Tag wird Maria Gähwiler so schnell nicht mehr vergessen. «Mir zittern heute noch die Knie.» Sie freute sich sehr über die langersehnte Postkutschenfahrt und ist ihren Kindern sehr dankbar, sagt sie. «<Happy Day> ist eine tolle Sache.» Der Tag brachte aber auch viel Aufregung mit sich. «Es ist wirklich unglaublich, wie viel Aufwand für so eine Sendung betrieben wird. Alles muss stimmen. Und die Dreharbeiten dauern schrecklich lange.» Und wie ist ihr Eindruck vom Moderator? «Röbi ist wirklich ein toller Typ. Er nimmt seine Arbeit ernst, aber stets mit Humor. Mit ihm kann man gut reden.» Auch das Team sei «unglaublich nett» gewesen.

Warum genau sie das Glück hatte, diese Chance zu erhalten, kann sie nicht sagen. «Ich weiss es wirklich nicht. Ich verstehe allgemein nicht, warum so viel Wirbel um eine bescheidene Hausfrau wie mich gemacht wird», sagt sie und lacht.

Und dieser Wirbel ist noch nicht zu Ende. Heute abend wird die Sendung im Schweizer Fernsehen ausgestrahlt. Gähwiler wird gemeinsam mit ihren Kindern im Studio in Zürich anwesend sein. Danach wird es sicher noch mehr Reaktionen geben also schon jetzt. «Ach, ich hoffe einfach, dass die Leute hier sich bald wieder beruhigen deswegen», sagt Gähwiler und schmunzelt.

Die «Happy Day»-Folge wird heute um 20.05 Uhr auf SRF 1 ausgestrahlt.

Mit der Postkutsche in die Schwägalp. Dies war Gähwilers Wunsch. (Bild: pd)

Mit der Postkutsche in die Schwägalp. Dies war Gähwilers Wunsch. (Bild: pd)